Amazons Echo mit der „intelligenten“ Assistentin Alexa, welche wir in Zukunft sicher auch noch in vielen anderen Geräten sehen werden, kann seit Kurzem von jedem bestellt werden, auch ohne Einladung. Aber wie schlägt sich Echo in der Praxis? Seit Oktober nutze ich den klugen Lautsprecher und dabei sehr häufig in der Küche, denn gerade hier zahlt sich die Sprachsteuerung aus. Wie oft hat man beim Backen oder Kochen im wahrsten Sinne des Wortes die Hände voll und man möchte mit den Fingern voller Teig kein elektronisches Gerät anfassen. Mit der Sprachsteuerung hat man dieses Problem nicht und kann seine Informationen entspannt beim Teig Kneten einfach abrufen.
Sehr gute Spracherkennung und Sprachausgabe
Die Spracherkennung und auch die Sprachausgabe von Alex funktioniert dabei in der Regel mittlerweile sehr gut und hat sich seit Oktober auch deutlich verbessert, die Erkennung ist auch deutlich toleranter geworden. Es ist dabei auch nicht so und auch dies hat sich verbessert, dass man immer genaue Befehlssätze im Kopf haben muss, vielmehr gibt es einen gewissen Spielraum, welchen man am besten spielerisch austestet.
Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei vielfältig. Sehr häufig nutze ich natürlich die Möglichkeit Musik damit zu hören, je nach Laune über Prime Music oder einer der vielen kostenlosen Radiostationen über TuneIn. Man kann auch weitere Streaming Dienste nutzen, wie z. B. Spotify. Was ich auch oft nutze sind Hörbücher via Audible abzurufen, sodass ich während der Küchenarbeit spannende oder informative Hörbücher vorgelesen bekomme, was sehr entspannend ist und so bequem. All dies lässt sich dabei wunderbar per Sprache abrufen, auch wenn man gerade Teig verrührt.
Nützliche Funktionen: Kalender, Einkaufsliste und mehr
Alexa bietet aber nicht nur Unterhaltung, sondern durchaus auch nützliche Funktionen. Wie oft, gerade beim Kochen oder Backen, bemerkt man, dass Zucker, Hefe, Backpulver, Olivenöl oder anderes bald zur Neige geht. Mit Alexa lässt sich dies einfach per Sprache auf einer Einkaufsliste speichern, genau in dem Moment, wo man es bemerkt. Dies ist sehr komfortabel und ich habe bemerkt, dass dies deutlich effektiver ist als das Aufschreiben auf einem Stück Papier, sobald man seine Hände wieder frei hat, denn bis dahin hat man oft anderes im Kopf.
Sehr schön, wenn man mal keine Ideen hat, ist auch der Abruf von Rezeptideen. Oft reicht ja genau dies: die Idee. Man kann sich zwar seine Rezepte dann auch im Detail über die Alexa App abrufen, dies nutze ich jedoch nicht wirklich sehr häufig.
Nützlich ist auch die Nutzung des Kalenders, dies kann dein Google Kalender sein und seit neuestem auch dein Microsoft Outlook Kalender. Auf diese Weise kann man Termine, Geburtstage zwischendurch auch wieder via Sprache Alexa diktieren, was auch erstaunlich gut klappt. Diese Termine kann man über Echo abrufen, sie erscheinen aber auch auf deinem Smartphone, Tablet oder Notebook, je nachdem was du nutzt, wenn du dort den entsprechenden Kalender nutzt. Fällt dir also eine wichtige Aufgabe oder Termin in der Küche ein, einfach diktieren und wenn du unterwegs bist, dann siehst du alles auch auf deinem Mobilgerät.
Funktionserweiterungen mit Skills
Echo bietet natürlich noch viel mehr Möglichkeiten: von Bahnauskünften, Taxibestellung, Wetter- und Nachrichtenabruf, der Steuerung von Smart Home Geräten wie etwa Philips Hue Lampen bis hin zu Nachschlagewerken und auch völlig Unnützen. Die Fähigkeiten von Alexa können durch sogenannte Skills, also Fähigkeiten, erweitert werden, die du bei Bedarf über die Alexa App aktivieren kannst. Hunderte gibt es davon mittlerweile und sinnvolles ist genauso dabei wie sinnloses. Aber man muss ja nicht alles nutzen.
Der Lautsprecher an sich hat einen ordentlichen bis guten Klang. Das meiste lässt sich nur per Sprache steuern, Grundeinstellungen lassen sich aber besser mit der Alexa App einstellen, welche es für Android und iOS gibt, man kann aber auch die Alexa Webseite über Notebook und PC aufrufen.
Sehr menschliche Sprachausgabe
Die Sprachausgabe von Amazons Echo klingt sehr natürlich und man hat das Gefühl mit einem Menschen zu reden. Mitunter kann Alexa durchaus auch humorvoll sein, aber auf alles hat sie auch keine Antwort. Sie eignet sich ja auch zum Abruf von Informationen, was oft ausreicht um einen Start zu haben, aber es ist auch nicht immer erfolgreich. Probieren bringt hier mitunter erstaunliches zustande, wenn auch nicht zwingend immer das Gewünschte.
Alexa ist nicht perfekt, was ja wiederum sehr menschlich ist und manchmal funktioniert etwas nicht wie gewünscht oder zumindest nicht auf Anhieb, aber vieles funktioniert doch erstaunlich einfach und durch die Sprache eben auch sehr natürlich. Da Alexa lernt kommen stetig neue Funktionen hinzu und auch das Sprachverständnis, auch im Kontext, wird sicher über die Zeit noch besser werden. Letztlich ist diese intelligente Technik ja noch Neuland.
Bestellen kann man bei Amazon mit Alexa auch, aber dies lässt sich auch in der Alexa App deaktivieren. Mindestens aber sollte man eine vorherige Bestätigung durch eine PIN einrichten, womit Bestellungen aus Versehen ausgeschlossen sind.
Informationen werden, so Amazon, nur nach Ansprache mit Alexa zur Auswertung an die Amazon Cloud gesendet. Dies machen täglich Millionen von Anwendern, es dürfte also ausgeschlossen sein, dass die gesprochenen Worte jemals von jemand persönlich abgehört werden. Persönlich konnte ich auch keine Zunahme von personalisierter Werbung erkennen. Und wer sich trotzdem Sorgen macht, der sollte bedenken, dass jedes moderne Smartphone mittlerweile über solche intelligenten Assistenten verfügt, man müsste also auch dieses Gerät bei Bedenken weglassen.
Im Alltag gewöhnt man sich sehr schnell an Alexa, egal, ob man seine Lieblingsmusik hören möchte, den Einkaufszettel füllt, seine Termine einträgt oder Informationen abruft, z. B., was gerade im Kino läuft und so möchte man Alexa früher oder später einfach nicht mehr missen.
Ich habe meinen Amazon Echo übrigens in weiß gewählt, da ja nicht immer alles schwarz sein muss.