Internet, Smartphones, Streaming, Chat-Apps, Online Shopping – wohl kaum eine Technologie hat so intensiv und nachhaltig Einfluss auf unser tägliches Leben genommen. Ob Erreichbarkeit, Verfügbarkeit, Austausch mit anderen, Lernverhalten von Kids – all dies hat sich nachhaltig mit der Durchdringung durch die digitalen Technologien nachhaltig gegenüber früheren Generationen verändert. Wie alle Veränderungen hat auch diese sowohl positive als auch negative Aspekte. Da man sich den realen Fakten des Lebens aber kaum verschließen kann, ist es die Aufgabe damit umgehen zu können, es zu verstehen, Vorteile zu nutzen und Risiken so gut es geht zu minimieren.
Zum Themenkomplex Digitale Familie gibt es seine sehr interessante und umfassende Studie. Hierzu wurden bei einer Online-Befragung in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut SKOPOS. Befragt wurden 1.000 Mütter aus ganz Deutschland im Zeitraum zwischen dem 30. Mai bis 7. Juni 2018. Mit sehr interessanten Ergebnissen, die man sich hier im Detail anschauen kann und die man natürlich auch gerne mal mit dem Verhalten und dem Umgang mit Internet & Co in der eigenen Familie vergleichen kann.
Studie zum Thema: Digitale Familie – Wie verändern Smartphone & Co. das Familienleben?
Wir wollen hier nicht alle Details einfach wiederholen, aber ein paar Highlights und bemerkenswerte Fakten der Studie „Digitale Familie
Wie verändern Smartphone & Co. das Familienleben?“ herausheben.
Nach der Studie messen immerhin 74% der Befragten dem Smartphone eine wichtige Bedutung bei der Organisation des Alltags zu. Nicht verwunderlich, denn dafür sorgen Todo-Listen, Shopping-Apps, aber natürlich für viele auch Messenger-Dienste zum Austausch.
Hierzu ein Statement:
„Es gibt unter Eltern den Bedarf, den Alltag durch digitale Tools besser zu strukturieren, leicht an relevante Informationen zu gelangen, sich zu vernetzen, auszutauschen, mit Institutionen leichter zu kommunizieren und nach Flexibilität von Arbeitgebern in Bezug auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“ (Anna Figoluschka , Gründerin KidPick-App, Initiatorin Netzwerk »Digitale Elternhelfer«)
Trotzdem suchen nur 3 von 5 Eltern regelmäßig nach Infos im Internet. Hier hätten wir eigentlich eine höhere Zahl erwartet.
Geht es um die Themen Baby, Kind und Elternschaft, so nutzen Eltern dann gerne folgende Infoquellen:
Welche Informationsquellen nutzen Eltern, wenn es um die Themen Baby, Kind und Elternschaft geht?
Quelle: kartenmacherei 1
Digitale Familie – eine Grafik von kartenmacherei.de
Interessant auch wie Eltern die Geburt eines neuen Kindes verkünden:
Wie benachrichtigen Mütter ihre Familie und Freunde von der Geburt?
Quelle: kartenmacherei 1
Digitale Familie – eine Grafik von kartenmacherei.de
Geht ja auch alles schneller wie zig Telefonanrufe, Karten oder Anzeigen in der lokalen Zeitung, von daher logisch, dass man diese schnellen und komfortablen Wege nutzt.
Wie sieht die Ausstattung mit Geräten und Diensten im typischen deutschen Haushalt aber überhaupt aus?
Ausstattung deutscher Haushalte im Jahr 2018
Quelle: JIM-Studie 3
Digitale Familie – eine Grafik von kartenmacherei.de
Es gibt also eine fast vollständige Abdeckung mit den wichtigsten Geräten, aber auch Dienste wie Musik-Streaming sind schon recht weit verbreitet.
Das Smartphone ist die Nummer 1 bei Jugendlichen
Erstaunlich dabei ist auch, dass bereits 97% aller Jugendlichen von 12 bis 19 Jahren ein Smartphone und 71% über ein Notebook verfügen, wobei man aus dem Notebook sicherlich mehr Nutzen für den Alltag, auch schulischen Alltag ziehen könnte. Die damit verbrachte Online Zeit hat sich seit 2007 dabei praktisch verdoppelt, von 106 Minuten auf 214 Minuten. Jugendliche verbringen also gut 3 1/2 Stunden täglich im Netz, wobei dies natürlich nicht zwingend aktiv sein muss. Mädchen nutzen dabei das Smartphone noch intensiver als Jungs.
Bei so viel Zeit, die Jugendliche online verbringen, ist natürlich der Faktor Medienkompetenz wichtig, bei dem 57% der Befragten sich selber eine gute Medien-Kompetenz einräumen, besonders Männer. Nur 13% schätzen ihre Medienkompetenz als wenig oder gar nicht ein. Natürlich ist dies immer alles eine Selbsteinschätzung, die nicht zwingend ganz richtig sein muss.
Erstaunlich finde ich, dass zwar 94% bzw. 76% aller Eltern Regeln für Kinder im Alter von 6-11 Jahren bei Bettgehzeiten und das Schauen von Filmen aufstellen, aber nur 42% für die Smartphone-Nutzung, was im Gegensatz zum Risiko steht.
„Teenager sind zwar schon weit in der Entwicklung, können aber bestimmte Situationen noch nicht mit dem Weitblick eines Erwachsenen einschätzen. Eltern raten wir daher, in der Familie darüber zu sprechen, wann Medien hilfreich sind und wann es zu viel wird. Da Kinder auch durch Nachahmen lernen, sollten Eltern auch ihre eigene Mediennutzung reflektieren […]. Sie sollten ihre Vorbildrolle bewusst einnehmen, denn nicht nur Regeln vermitteln Kindern ein gesundes Verständnis für Medien, sondern auch das „Vorleben“ in der Familie.“, so Kristin Langer, Medienpädagogin und Mediencoach bei SCHAU HIN!
Wie empfinden wir nun die Auswirkungen der digitalen Welt auf unser Familienleben?
Auswirkungen der Medienentwicklung auf das Familienleben – aus Sicht der Eltern
Quelle: FIM-Studie 2
Weitere Infos zum Einfluss der Digitalisierung auf das Familienleben gibt es auf kartenmacherei.de
Erstaunlicherweise reden, so die Studie, nur 35% der Familie mehrmals in der Woche darüber, was man im Internet gelesen oder gehört hat. Bei Medienthemen ist dann meist die Mutter der Ansprechpartner, bei der Anschaffung aber eher der Vater. Die Medien-Expertise liegt dann aus Sicht der Kinder bei Social Media und Informationsbeschaffung auch eher bei der Mutter.
Dies und noch mehr spannende Zahlen findet ihr in der vollständigen Übersicht der Studie. Mit vielen anschaulichen Grafiken. Sehr gut geeignet, um auch mal den Umgang mit dem Thema in der eigenen Familie zu reflektieren.
Veröffentlichung der Grafiken und Zitate mit freundlicher Erlaubnis und Unterstützung der kartenmacherei GmbH sowie der Peak Ace AG.