Patienten, welche Medikamente einnehmen und das Gefühl haben, dass diese Einnahme Nebenwirkungen verursacht, haben ab sofort die Möglichkeit über ein neues Internetportal diese möglichen Nebenwirkungen selber zu melden. Der Weg zum Arzt bzw. dessen Bestätigung ist also nicht notwendig, um die Meldung zu machen. Hierzu haben das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (Bfarm) sowie das Paul-Ehrlich-Institut (Pei) für Impfstoffe ein neues Portal gestartet, welches sich aber noch in der Testphase befindet (und mitunter im Moment recht schwer zu erreichen ist).
Ziel ist es die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen, Hintergrund sind dabei neue Regelungen der EU, die genau dieses Ziel größerer Sicherheit bei Arzneimitteln erreichen wollen. Der neue Weg, bei dem Patienten eventuelle Nebenwirkungen selber melden können, soll dazu dienen Rückmeldungen von Patienten schneller erfassen und analysieren zu können. Wahrscheinlich soll damit auch die Datenbasis erhöht werden. Bisher unbekannte Nebenwirkungen sollen so schneller erkannt werden, um Maßnahmen eventueller Risiken minimieren zu können.
Das Kontaktformular ist gegenüber dem Meldeformular bei Ärzten vereinfacht, sodass Patienten dieses leichter ausfüllen können. Kontaktdaten müssen allerdings angegeben werden. Zugesagt wird dabei aber eine gesicherte, verschlüsselte Übertragung der Daten, sowie Vertraulichkeit.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei Nebenwirkungen deren Meldung natürlich nicht den Gang zum Arzt ersetzt. In einigen anderen Ländern, wie zum Beispiel Großbritannien, ist das Meldeverfahren für Patienten bezüglich der Nebenwirkungen von Medikamenten bereits seit einiger Zeit im Einsatz.