Rum, wer denkt da nicht automatisch an Captain Jack Sparrow, an Piraten, exotische Traumstrände in der Karibik, sonnige Lebensfreude oder aber auch an Leckeres aus der Weihnachtsbäckerei oder an den Sonntagskuchen. Rum ist ein äußerst vielseitiges Getränk, welches man pur oder in Kombination mit anderen Getränken genießen kann, welches man aber auch bei der Zubereitung von Speisen und Gebäck/Kuchen prima nutzen kann. Je nach Jahreszeit ruft Rum dabei ganz unterschiedliche Assoziationen in unserer Vorstellung hervor, von Karibikstränden bis zum Rumtopf oder der Rumkugel, ein Produkt für das ganze Jahr also :)
Rum, das Piratengetränk, gewonnen aus Zuckerrohr
Geschichtlich gesehen ist Rum einer der ältesten gebrannten Spirituosen, welches eng mit der Seefahrt, der Sklaverei und der Entdeckung Amerikas verknüpft ist, wo er heute auch hauptsächlich hergestellt wird (Süd- und Mittelamerika), wobei aber Zuckerrohr schon in antiker Zeit in Indien und anderen Region genutzt wurde, es also durchaus möglich ist, dass Rum-artige Getränke schon zuvor in manchen Teilen der Welt hergestellt worden sind. Hergestellt wird Rum aus Maische, einem Gemisch aus Melasse (Zuckersirup) oder Zuckerrohr/Zuckerrohrsaft und Wasser. Diese Maische wird zur Gärung gebracht und anschließend destilliert. Je nach genauer Vorgehensweise erhält man so einen weißen Rum, goldenen oder gar dunklen Rum.
Rum, woher hast du deinen Namen?
Die genaue Herkunft des Wortes Rum ist unbekannt, einige Vermutungen aus dem Netz sind:
- Rumbullion: was für Aufruhr steht
- Saccharum: das lateinische Wort für Zucker
- Rummer: ein holländisches Trinkglas
- Rum: das romanische Wort für „potent“
Bekannt ist Rum, aber auch unter anderen Namen, vom Teufelswasser, Piratentrink bis zu Nelsons Blood (vermutlich in Anlehnung an Admiral Nelson, der seinen Körper in Rum präservieren ließ, nach seinem Tod). Geschichten und Mythen ranken sich auf jeden Fall viele um den Rum, was diesem Getränk so auch seinen exotischen und etwas geheimnisvollen Touch gibt. Eine recht lustige Übersicht zur Geschichte des Rums findet man unter „Wissenwerte Fakten über Rum“.
Rum – von weiß über golden bis braun
Wird die Ausgangsmasse statt in Stahlfässern in Eichenfässern gelagert, so gewinnt man – je nach Dauer – einen goldenen oder gar braunen Rum. Umso dunkler, umso intensiver der Geschmack. Allerdings kann die Farbe auch durch Färbung erreicht werden. Um die Qualität eines Rums beurteilen zu können, benötigt man also mehr Informationen über die Herstellung als nur die Farbe. Es gibt aber auch weißen Rum, welcher in Eichenfässern gereift wurde, aber dem nachträglich die Farbe entzogen wurde. Hochwertiger weißer Rum, wie zum Beispiel Malecon Rum aus Panama reift dabei durchaus schon mal bis zu 25 Jahre oder mehr. Im allgemeinen reift Rum, im Vergleich etwa zu schottischen Whiskey, wegen des wärmeren Klimas wesentlich schneller, allerdings verdunstet auch mehr, sodass eine langjährige Lagerung in Fässern erhebliches Wissen bei der Herstellung voraussetzt. Ähnlich wie bei anderen in Fässern reifenden alkoholischen Getränken beeinflussen auch beim Rum die jeweiligen Fässer den Geschmack, sodass letztlich kaum ein Rum den anderen gleicht.
Welcher Rum-typ eignet sich für was?
Weißer Rum hat in der Regel am wenigsten Geschmack und wird hauptsächlich für Cocktails genutzt, Goldener Rum eignet sich sehr gut für Cocktails oder Pur sowie für das Backen und Desserts, Brauner Rum wird in manchen Cocktails verwendet, oft aber pur genossen. Rum, welcher in den Handel kommt, hat meist einen Alkoholgehalt von 40 – 55%.
Rum zum Backen und Flambieren
Wer Rum für das Backen verwenden möchte, sollte nach einem Rum suchen, der intensive Aromen aufweist, dies kann durchaus auch ein günstiges Produkt sein, welches man nicht unbedingt pur trinken würde. Der Alkoholgehalt selbst ist dabei recht egal, da dieser ohnehin beim Erhitzen verfliegt. Für einen echten Rumtopf dagegen sollte der Alkoholgehalt hoch sein, also mindestes über 50%, da der Alkohol hier eine desinfizierende Wirkung auf die Früchte entfalten soll.
Achten sollte man immer darauf, dass man Rum kauft, der als „Echter Rum“ gekennzeichnet ist und nicht Rumverschnitt, mit nur wenig echten Rum oder gar mit Rumaromen.
Zum Flambieren sollte man zu einem Rum mit hohem Alkoholgehalt greifen. Zum Backen, Kochen und anderen gehen die Meinungen bezüglich des Alkoholgehalts auseinander, letztlich verfliegt der Alkoholgehalt aber ohnehin, sodass dieser an und für sich egal ist. Entscheidender ist hier die individuelle Aroma-Intensität der einzelnen Rumsorten und letztlich hängt es sicher auch immer vom eigenen Geschmack ab.
Natürlich gibt es beim Rum, wie bei jedem Produkt, erheblich Qualitätsunterschiede, wobei der Preis in der Regel schon ein gewisser Indikator sein kann. Rum ist dabei vielseitig verwendbar, von Pur bis zum Cocktail, aber auch ein Produkt, welches zum Backen genauso dazugehört wie auch zu dem einen oder anderen Gericht. Und da in diesem Fall der teilweise recht hohe Alkoholgehalt ja auch verfliegt, ist er bei dieser Verwendung auch geeignet für alle, die es vielleicht nicht so mit dem Alkohol an sich haben, aber den exotischen Geschmack des Rums zu schätzen wissen.