Ashwagandha, oder auch in Deutsch Blaubeere bzw. botanisch Withania somnifera genannt, ist eine alte Heilpflanze der Ayurvedischen Medizin. Letztere wird besonders in Indien, aber auch in den benachbarten Ländern praktiziert, hat aber auch hier ihre Anwender gefunden.
Ashwagandha mit schlaffördernder Wirkung durch Withanolide
Der Heilpflanze Ashwagandha bzw. Schlafbeere sagt man nach, dass diese unter anderem eine Schlaffördernde Wirkung hat. Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Withanolid, der vor allen in den Blättern und der Wurzel zu finden ist. Genauer gesagt wurden mindestens 35 unterschiedliche Withanolide gefunden. Blätter und Wurzeln sind es dabei, welche in der medizinischen Anwendung verwendet werden, wobei die Blätter einen höheren Gehalt an Withanoliden aufweisen. Die eigentliche Frucht dagegen schmeckt nicht nur sehr bitter, sondern wäre, zumindest in größeren Mengen genossen, auch giftig wegen den des hohen Gehalts an Alkaloiden.
Rein botanisch ist die Schlafbeere ein Nachtschattengewächs und ist mit der hierzulande ja auch recht beliebten Physalis verwandt, bei der die Beere aber nicht giftig und vor allem wohlschmeckend ist.
Der Schlafbeere werden viele positive gesundheitliche Wirkungen zugeschrieben
Ashwagandha wird aber nicht nur eine schlaffördernde Wirkung nachgesagt, sondern auch viele weitere positive Wirkungen wie eine Anti-Stress-Wirkung, eine positive Wirkung bei Demenz, eine entzündungshemmende Wirkung, möglicherweise sogar eine positive Wirkung bei Krebs und einiges mehr. So soll Ashwagandha auch die Blutbildung positiv fördern und den Hormonhaushalt positiv beeinflussen, was Frauen während der Wechseljahre unterstützen würde. Wer unter Stress leidet, soll ebenso von der Schlafbeere profitieren, sagt man ihr doch eine Angstlösende Wirkung nach.
Der Wirkstoffgruppe der Withanolide wird aber noch weit darüber hinaus ein breites Spektrum an positiven Wirkungen für unsere Gesundheit zugeschrieben, ausführlich kann man sich über das Wirkspektrum der Ashwagandha hier informieren. Entsprechend erfreut sich die Schlafbeere auch an einem hohen Interesse bei allen, die der Naturheilkunde offen gegenüberstehen. Über die Schlafbeere hinaus entdecken im Moment viele die Wirkkraft alter Heilpflanzen gerade wieder bzw, interessieren sich für die Kraft der Natur.
Man kann schon davon ausgehen, dass eine alte Heilpflanze wie die Schlafbeere, die seit Jahrtausenden in einer durchaus von vielen anerkannten naturheilkundlichen Medizin wie der Ayurveda, nicht verwendet würde, wenn Heilkundige und Anwender nicht positive Erfahrungen damit gemacht hätten.
Hierzulande ist die Schlafbeere in Nahrungsergänzungsmitten und Tees zugelassen. Wie bei vielen Heilpflanzen, etwa beim Johanniskraut, muss man bei der Einnahme dieser etwas Geduld aufbringen, bevor sich eine Wirkung aufbaut.
Gibt es Risiken bei der Einnahme von Ashwagandha bzw. von Nahrungsergänzunsmitteln mit Withania somnifera Extrakt?
Es gibt, wie leider bei den meisten Heilpflanzen, nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen zur Schlafbeere. Die wenigen, die es gibt, deuten teilweise auf nachweisbare Wirkungen hin, werden aber vom Bundesamt für Risikobewertung kritisch beurteilt. Dies nicht zwingend im Hinblick auf eine mögliche Wirkung, sondern in Bezug auf die Qualität der Studien, siehe hierzu die Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (ab Seite 111).
Zu den möglichen Nebenwirkungen sollte man beachten, dass „gemäß der WHO (2009) die Einnahme der Wurzel von Withania somnifera zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann“. Ebenso wird empfohlen, zur Sicherheit, keine Schlafbeeren-Extrakte während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verwenden, da abortive Effekte vermutet werden. Patienten mit Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Problemen mit der Schilddrüse sollten von der Einnahme absehen oder zumindest zuvor Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Abgeraten wird auch von einer gleichzeitigen Einnahme mit Barbituraten.
Generell ist es immer eine gute Idee, wenn man bereits gesundheitliche Probleme hat oder auf Medikamente angewiesen ist, immer Rücksprache mit einem Arzt zu halten, bevor man Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, unabhängig vom jeweiligen Wirkstoff.
Auf Qualität und Zusammensetzung der Ashwagandha Extrakte achten
Allgemein sollte man beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln oder Tees und so auch bei Ashwagandha Produkten auf eine gute Qualität achten, möglichst Bio-Qualität. Gemäß WHO wird dabei als Dosierung für die arzneiliche Nutzung 3–6 g für das Pulver bzw. als Antistress-Mittel 2-mal täglich 250 mg für den Extrakt der getrockneten und gemahlenen Wurzel angegeben. Viele Gesundheitsseiten geben 2 bis 4 Gramm pro Tag beim Pulver an. Entsprechend sollte man auf die Zusammensetzung von Nahrungsergänzungsmitteln bzw. der dort angegebenen Verzehrempfehlungen achten.
Grundsätzlich ist die Schlafbeere eine weitere hochinteressante Heilpflanze, die viele positive Wirkungen auch über den Einsatz als Anti-Stress-Mittel bzw. zur schlaffördernden Wirkung hinaus hat. Wie bei den meisten Heilpflanzen würde man sich aber auch hier eine intensivere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Pflanze bzw. den darin enthaltenen Wirkstoffen wünschen.
Wichtig: der Artikel dient nur der allgemeinen Information und ist weder eine Empfehlung, ob Tees oder Nahrungsergänzungsmittel mit Ashwagandha für dich geeignet sind, noch raten wir dir davon ab. Ebenso wenig können wir eine Aussage zur gesundheitlichen Wirkung oder möglicher Nebenwirkungen und Risiken von Ashwagandha treffen.