Garten, ob primär als Ziergarten oder auch zur Selbstversorgung mit Gemüse und Obst oder beides, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Hier hat die Corona-Pandemie sicherlich noch mal einen zusätzlichen Schub gegeben. Ob als sichere Rückzugs-Oase, um Kraft, oder um sich mit frischen Gemüse, Obst oder Kräutern zu versorgen, die einem jederzeit zur Verfügung stehen, auch ohne Gang zum Supermarkt. Frisch, lecker und ohne Chemie dazu. Vielleicht hat man das Glück, ein Haus mit Garten zu haben oder vielleicht auch einen gemieteten Garten, wenn ja, dann ist man besonders in diesen Zeiten gesegnet.
Gartencenter und Baumärkte verführen uns
Gartencenter und die Gartenabteilungen der Baumärkte locken dann auch besonders im Frühjahr mit zahlreichen Pflanzen mit verlockenden Blattwerk und Blütenflor. Verlockend, aber vor dem schnellen Kauf gibt es ein paar Sachen, auf was man beim Pflanzenkauf achten sollte, damit der Pflanzenkauf auch mit langfristigen Pflanz-Glück endet. Manche Pflanzen wie die jährlichen Beet- und Balkon – Pflanze wie etwa Geranien (besser gesagt Pelargonien) sind natürlich unproblematischer. Zwar sind diese zwar nicht wirklich einjährig, aber eben oft nicht frosthart und nicht jeder hat die passenden Möglichkeiten, diese zu überwintern. Bei Pflanzen, die aber langfristig an einen bestimmten Ort gepflanzt werden sollen, wäre ein Fehlkauf schon ärgerlicher.
Vorab Pflanzen-Liste erstellen
Am sinnvollsten ist es vor dem Gang zum Gartencenter schon eine Liste von Pflanze zu erstellen, die man sich für den eigenen Garten und seinen unterschiedlichen Standorten mit mehr oder weniger Sonne wünscht. Damit kann sich auch leichter den zahlreichen Verlockungen entziehen. Geschäfte verkaufen Pflanzen natürlich immer dann gerne, wenn diese so richtig blühen. Unabhängig davon, ob es eigentlich wirklich der beste Pflanzzeitpunkt für die jeweilige Pflanze ist. Chrysanthemen werden zum Beispiel gerne zum Jahresende angeboten, obwohl der beste Pflanz-Zeitpunkt eher im Frühjahr ist. Die Pflanzen sind zwar in der Regel winterhart, die Jungpflanzen aber brauchen eine gewisse Zeit, um einzuwachsen. Kauft man sie am Ende des Jahres, so müsste man diese zunächst irgendwo weitgehend frostsicher überwintern.
Winterhart oder doch nur bedingt winterhart?
Winterhart ist ohnehin ein gutes Stichwort. Vertraut nicht den Etiketten, denn diese nehmen es mit „Winterhart“ auch mal locker. So manche Pflanze entpuppt sich dann eher als „bedingt Winterhart“, was aber nicht jedes Etikett angibt. Daher besser vor dem Kauf informieren, ob eine Pflanze für Euren Standort wirklich geeignet ist. Auch bei den angegebenen Größen für Höhe und Breite lohnt der Blick ins Internet vorab. Allgemein geben Etiketten auch nicht immer die genaue Sorte einer Pflanze an, Pflanzenfamilien wie Geranium/Storchschnabel gibt es als Bodendecker oder größer, eher für Sonne oder eher für Schatten geeignet. Hier lohnt der Blick auf die genauen Angaben, richtig verbindlich ist dabei normalerweise der botanische, also lateinische, Name, wenn er den angegeben ist.
Auf die Bedürfnisse der Pflanze achten
Wichtig ist, sich vorab zu informieren, ob eine Pflanze eher Schatten oder Sonne bevorzugt, genauso wie man sich informieren sollte, wie Hitze- und trockenresistent eine Pflanze ist. Ein paar weniger „Säufer“ kann man sich im Garten erlauben, aber wenn zu viele Pflanzen in zunehmend trockenen Sommern gegossen werden müssen, dann wird es schnell stressig, selbst wenn man fleißig Regenwasser sammelt.
Ebenso lohnt es zu prüfen, welchen Boden eine Pflanze bevorzugt. Eine Christrose mag einen eher alkalischen Boden, die verwandte Lenzrose dagegen eher einen sauren. Und auch die beliebte Heidelbeere wird im eher alkalischen Boden, denn die meisten von uns haben, eher wenig Freude machen. Hier müsste man dann zum Topf greifen, bei dem man die entsprechende Boden-Voraussetzungen schafft.
Zusammengefasst:
wenn möglich, informiert Euch vor den Gang in das Gartencenter und stellt eine Pflanzenliste zusammen. Beachtet besonders:
- welche Sorte einer Pflanzenfamilie passt für deinen Standort?
- bevorzugt eine Pflanze eher Sonne/Schatten/Halbschatten?
- liebt die Pflanze eher sauren Boden oder eher den normalen Gartenboden?
- ist die Winterhärte ausreichend für deinen Standort?
- wie Hitze- und trockenresistent ist die Pflanze?
- welchen Dünger bevorzugt eine Pflanze?
Auch sollte man vorab prüfen, welche Schädlinge oder Krankheiten eine Pflanze plagen. Hat man zu viele anfällige Pflanzen, so kostet dies Zeit und eventuell auch Geld.
Trotzdem kann man manchmal nicht anders
Es ist klar, trotz aller Planung, wird man manchmal den Spontan-Kauf im Gartencenter dank der schönen Blüten nicht widerstehen können. Manchmal hat man dann Glück, manchmal nicht, was man wiederum als Erfahrungsgewinn verbuchen kann.
Lasst euch trotzdem nicht durch wunderschöne Blüten alleine verführen. Viele Pflanzen blühen nur kurz, daher sollte man auch Blattwerk und Wuchs der Pflanze mögen.
Auch wenn Pflanzenkauf und vor allem die spätere Pflege durchaus anspruchsvoll sein können, so kann man sich dennoch glücklich schätzen, wenn man dieses wunderbare Hobby genießen kann. Beim Gang durch den eigenen Garten mit all seinen Überraschungen im Verlaufe der Jahreszeiten werden viele Probleme des Alltags deutlich kleiner.