Der Online-Handel boomt und die meisten von uns bestellen über das Internet häufig bis sehr häufig Produkte. Theoretisch könnte man heute praktisch seinen gesamten Bedarf an Waren bis hin zu Lebensmitteln über den Einkauf bei Online-Shops im Internet decken. Praktisch werden aber doch die meisten für uns das natürliche Einkaufserlebnis im echten Geschäft nicht ganz missen möchten, zumal der Online-Kauf ja auch immer jede Menge Verpackungsmüll bei Lieferung dann nach sich zieht. Eine ausgewogene Mischung aus Online-Kauf und Einkauf im Geschäft vor Ort dürfte dann auch das typische Einkaufsmuster der meisten Verbraucher sein.
Ob Einkauf im Internet oder Einkauf im Ladengeschäft, bezahlen muss man in beiden Fällen. Beim Einkauf im Laden zahlen wir meist Bar oder per EC-Karte/Kreditkarte, eher selten noch über E-Payment – Dienstleister, die man eher mit dem Internet-Kauf wie etwa Google Wallet verbindet, obwohl gerade das Smartphone E-Payment theoretisch leicht macht und Bezahlformen langfristig angleichen könnte. Etwas anders sieht es beim Einkauf im Internet aus, wie vor allem Paypal zeigt, der aber keineswegs der einzige Anbieter in diesem Bereich ist. Interessierte Leser finden hier mehr zum Thema E-Payment mit Anbieterübersicht und welche Vorteile und Nachteile die einzelnen jeweils haben.
Beliebte Bezahlverfahren im Internet:
Bezahlen per Rechnung
Nach wie vor neben der Kreditkartenzahlung ein Klassiker, der gerne genutzt wird. Für den Käufer natürlich sicher, denn so zahlt man erst, wenn man seine Ware auch in Händen hält und sich entschlossen hat, diese zu behalten. Man muss bei Retouren auch nicht auf Rückbuchungen warten. Angenehm für den Kunden, unsicher für den Online-Shop, daher bieten auch nicht alle das Bezahlen per Rechnung an oder wenn, dann mitunter nicht für Neukunden.
Bezahlung per Nachnahme
Nachnahmezahlungen verursachen zusätzliche Kosten. Ein weiterer Nachteil: Ist man nicht zu Hause, so werden nette Nachbarn normalerweise gerne das Paket annehmen, aber weniger gerne, wenn eine Zahlung damit verbunden ist.
Bezahlen per Lastschrift
Für den Kunden eine sehr bequeme Bezahlweise, da er sich um nichts kümmern muss. Seriöse Anbieter ziehen den Betrag auch erst bei Lieferung oder nach Lieferung ein. Auch das Bezahlen per Lastschrift setzt aber Vertrauen in den jeweiligen Online-Shop voraus.
Bezahlung per Vorkasse
In der Regel durch Banküberweisung, was nur bei sehr vertrauenswürdigen Anbietern eine Option ist, bei eher unbekannten Online-Shops aber ein Risiko sein kann.
Bezahlung per Überweisung über das Bankkonto bei Bestellung
Hier gibt es verschiedene Anbieter wie Sofortüberweisung, aber z. B. auch das Angebot paydirekt der Banken & Sparkassen. Für den Kunden erfolgt die Zahlung via PIN und TAN wie beim Online-Banking. Vermutlich der Grund, warum dieses System eher vergleichsweise selten genutzt wird, zumal Anbieter hierbei auch Zugriff auf Kontostand, Dispositionsrahmen und Ähnliches bekommen. Was verständlich ist, da ein Bezahlanbieter die Bonität abchecken muss, für den Verbraucher aber beunruhigend sein kann. Paydirekt, da von Banken & Sparkassen angeboten (die ja ohnehin alle Daten schon kennen), wäre hier möglicherweise aus Kundensicht am vertrauenswürdigsten. Unabhängig vom Anbieter führen Bezahlverfahren dieser Art aber eher ein Schattendasein und konnten nur bedingt uns Kunden wirklich überzeugen.
Bezahlen per „moderne“ E-Payment – Anbieter.
Unabhängig vom Anbieter haben diese meist gemeinsam, dass Sie äußerst bequem in der Handhabung sind. Besonders beliebt und dominierend auf dem Mark natürlich Paypal, welcher in vielen Statistiken der nach Kreditkarte und Rechnung mit Abstand beliebteste neue E-Payment Anbieter ist, gefolgt von Amazon Payments, weitere Anbieter wie PayZa oder auch Google Wallet spielen dagegen noch zumindest bei Käufern keine große Rolle, genauso wenig wie das Bezahlen mit Bitcoins, sozusagen das elektronische Geld bzw. Währung des Internets, auch wenn manche Internet Shops dieses mittlerweile akzeptieren. Letztlich ziehen E-Payment offene Kontostände, sofern kein Guthaben vorhanden ist, via Bankeinzug ein. Der Vorteil, außer der bequemen Handhabung, ist u. a. dass man nur einen oder wenigen Anbietern seine Bankdaten geben muss, statt unzähligen Online-Shops. Komfort und Sicherheitsgefühl machen gerade Paypal so zum beliebtesten neuen E-Payment Anbieter.
Meist Kontoeröffnung notwendig
Typischerweise zieht die Nutzung eines E-Payments Anbieters wie Paypal die Eröffnung eines Kontos bei diesem nach sich. Außer bei einem Geschäftskonto fallen hierfür für Privatanwender zwar meist keine Kosten an, dennoch sollte man immer einen sorgfältigen Blick in die AGB und vorhandene Gebührentabellen werfen, nicht zuletzt auch wegen des Datenschutzaspektes. Manche Anbieter bieten auch Extras wie eine Kreditkarte oder Käuferschutz, eventuell auch eine Versicherung. Die Nutzung von Amazon Payments hat hierbei natürlich den Vorteil, dass Amazon Kunden bereits ein Konto haben, und somit nicht noch einen Anbieter Daten übermitteln müssen. Allerdings bietet dieses Bezahlverfahren nicht jeder Online-Shop an.
Noch dominieren eher klassische Bezahlverfahren wie Kreditkarte und Rechnung das typische Verhalten des deutschen Online-Shoppers, aber wie das erfolgreiche Beispiel von Paypal gezeigt hat, haben auch hierzulande moderne E-Payment Dienstleister Chancen, vorausgesetzt sie können das Vertrauen der Kunden erwerben, was Transparenz und Einhaltung der Datenschutzbestimmungen voraussetzt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass elektronisches Geld und E-Payment in Zukunft sich immer stärker durchsetzen, aber klassische Bezahlweisen wie Rechnung, Kreditkarte oder Lastschrift werden uns ganz sicher dennoch noch eine ganze Zeit erhalten bleiben.