Ein Kamin ist genau das Richtige in der dunklen Jahreszeit, sorgt er doch nicht nur für eine wohlige Wärme, sondern auch für eine wundervolle Atmosphäre, wenn das Holz im Ofen knistert. Kaminöfen sind zudem aber auch umweltfreundlich und können in Form von Wasser führenden Kaminöfen sogar zur Unterstützung der Heizanlage für einen arbeiten und so zum Heizkosten sparen beitragen. Kamine bieten schnell Wärme und sind zudem in der Regel auch einfach zu installieren. Starke Argumente und ein Grund, warum Kamine und der Brennstoff Holz zunehmend (wieder) populär werden.
Welche Brennstoffe stehen zur Verfügung?
Bevor ein Kamin gekauft wird, sollte man entscheiden, welche Art vom Brennstoff man gerne verwenden würde. Dies ist entscheidend für die Bauart der Kamine, die für bestimmte Brennstoffe ausgelegt sind. Mit Ausnahme von Holzpellets können Holzarten wie Scheitholz, Naturholz und Holzbrikettes aber meistens problemlos in Standard Kaminen verwendet werden, mitunter auch Braunkohlebriketts, ohne dass besondere Erweiterungen notwendig sind. Wer aber Holzpellets verbrennen möchte, der sollte sich nach Erweiterungen für den inneren Brennraum erkundigen oder sich gleich einen geeigneten Pelletofen oder Kombinationsofen neu anschaffen.
Interessant: Nicht alle Brennstoffe sind laut der Verordnung für kleinere und mittlere Feuerungsanlagen erlaubt, Papierbriketts gehören übrigens nicht zu den erlaubten Brennstoffen, hier droht sogar ein Bußgeld.
Holzprodukte, ob Kaminholz in Form von Holzscheiten oder auch Holzbrennstoffe wie Pellets sind die bei Weitem am meisten verwendeten Brennstoffe für einen Kamin und dazu sehr umweltfreundlich. Scheitholz, Pellets und auch Holzbriketts sind CO2 neutral, da nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie auch zuvor gebunden wurde. Zudem werden bei einer nachhaltigen Forstwirtschaft wie in Deutschland, bei der die nachwachsende Holzmenge sogar die verbrauchte übersteigt, auch immer nachwachsende Bäume angepflanzt. Oft wird für Brennholz auch sogenanntes Schwachholz verwendet, dessen Nutzung Raum für andere Bäume macht.
Kaminerweiterungen – Auf den Schornsteinzug kommt es an
Unabhängig vom verwendeten Brennstoff ist für jeden Kamin und jeden Brennvorgang eine ausreichende Luftzufuhr wichtig, denn Verbrennung benötigt Sauerstoff. Mögliche Probleme können hier entstehen, wenn der vorhandene Schornstein nicht für einen optimalen Zug ausreichend. Bei Edinger wird hier in diesem Fall eine Schornsteinverlängerung empfohlen, wodurch der Schornsteinzug optimiert werden kann. Mit einem sogenannten Windkat können zudem Windeinflussrichtungen und Windgeschwindigkeit reguliert werden. Mit diesen Maßnahmen wird der Verbrennungsprozess optimiert, was eine höhere Energieausbeute und weniger Schadstoffemissionen bedeutet. Im Innenbereich kann dies zudem durch einen sogenannten Zugbegrenzer unterstützt werden, dieser sorgt dafür, dass sich die Zufuhr der Außenluft für einen optimalen Schornsteinzug regulieren lässt. Besonders wichtig ist dies in der kalten Jahreszeit, wenn niedrige Außengrade in der Abgasanlage einen Unterdruck erzeugen und kein Ausgleich dem entgegenwirkt. Ein Zugbegrenzer hilft hier mit einer Optimierung des Zugs, Energiekosten zu sparen und Emissionen zu reduzieren.
Eine weitere sinnvolle Erweiterung für jeden Kamin ist eine Rußschutztür zum Einbau in die Reinigungsöffnung des Kamins, diese sorgt dafür, dass beim Reinigen des Kamins durch den Schornsteinfeger, weniger Ruß und Staub anfällt.
Brennstoffe im Überblick
Jetzt bleibt nur zu klären, welches Brennmaterial denn für einen Kamin infrage kommt. Die wichtigsten Brennstoffe im Überblick.
Naturholz
Das klassische Kaminholz kommt meist in Form von Holzscheiten, mitunter aber auch im Stück zum selber schneiden. Zugelassenes Brennholz muss lufttrocken sein, d.h. nur 20% der Gewichtes des Holzes sollte aus Feuchtigkeit bestehen. Dies sichert eine niedrige Emission von Schadstoffen. Allgemein lagert Holz etwa 1 bis 2 Jahre vor dem Verkauf, abhängig auch vom Lagerort und dem Holz, generell braucht Hartholz länger als Weichholz.
In einen Ofen gehört dabei nur naturbelassenes Holz, es darf also zum Beispiel nicht lackiert sein, da sonst giftige Schadstoffe freigesetzt werden könnten. Obwohl auch weiches Holz, wie Nadelholz, verbrannt werden kann, brennt dieses doch schneller ab als etwa Buche, Birke oder Eiche, wodurch diese Holzsorten meist die bessere Wahl sind. Mitunter kann man ein schnell brennendes Holz wie Weidenholz aber gut für den Sommer verwenden, wenn nur etwas Wärme gefragt ist.
Nachteilig bei Holz ist, dass bei unvollständigen Verbrennungsvorgängen giftige Schadstoffe, wie Kohlenmonoxid oder Methangas sowie giftige Kohlenwasserstoffe entstehen können. Wichtig ist hier, dass das Holz nicht feucht ist und genügend Luftzufuhr gegeben ist, hier haben wir ja schon Optimierungsmöglichkeiten für den Schornsteinzug erwähnt.
Ein zusätzlicher Nachteil von klassischem Kaminholz / Holzscheiten ist, dass mitunter die Anlieferung sowie Lagerung umständlich oder schwierig ist, zudem gibt es starke Preisschwankungen und die Heizwerte sind abhängig von der Holzart.
Pellets
Pellets, die aus unter Druck zusammengepressten Holzspänen hergestellt werden, benötigen einen dafür geeigneten Ofen bzw. Brenner, diese bieten aber einige Vorteile gegenüber dem klassischen Kaminholz Ofen. So verfügen diese häufig über einen integrierten Vorratsbehälter, sodass das manuelle Auflegen wie beim Kaminholz entfällt, dieser muss auch nur etwa alle 1-2 Tage nachgefüllt werden. Pellets kann man an vielen verschiedenen Stellen, bis hin zum Discounter, kaufen, sodass die Beschaffung deutlich leichter fällt und auch die Auswahl nach Preis.
Umweltbewusste Verbraucher achten bei Pelletöfen auf das Zeichen mit dem Blauen Engel.
Ein Nachteil in Bezug auf die Wohnatmosphäre ist sicherlich, dass die entstehenden Flamen deutlich kleiner sind, die typische Kaminatmosphäre also weniger ausgeprägt ist, zudem fallen mitunter geringfügig Geräusche an, etwa bei der Beförderung der Pellets. Pellets weisen einen hohen Heizwert und eine hohe Energiedichte (als Richtschnur: >4,8 kWh/kg) aus, höher als jeder andere Holzbrennstoff. Zudem gelten Pellets sowohl bei der Herstellung als bei der Nutzung als schadstoffarm, stoßen also relativ wenig Kohlenstoffmonoxid und andere Schadstoffe aus. Bei der Verbrennung entsteht sehr wenig Asche, welche sich zudem dann als Dünger für den Garten eignet. Entsprechende Pelletöfen können auch als Vollersatz für bisherige Öl- oder Gasheizungen dienen, diese bieten oftmals auch den Vorteil der Programmiermöglichkeit, durch die automatische Zündung kann dann zu bestimmten Zeiten auch eine Beheizung erfolgen, wenn man nicht zu Hause ist. Umweltbewusste Verbraucher achten bei Pelletöfen auf das Zeichen mit dem Blauen Engel.
Pellets und Pelletöfen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Nachteil für viele Kaminofenbesitzer ist, dass ihre Öfen in der Regel nicht für Pellets geeignet sind, allerdings gibt es auch Kombinationsöfen, die für beides ausgelegt sind sowie Pellet-Feuerungseinsätze für bestehende Kamine (erkundigen beim Hersteller).
Holzbriketts
Holzbriketts werden aus zusammengepresstem unbelassenen Holz hergestellt und weisen einen sehr niedrigen Feuchtigkeits-Anteil mit 10% oder weniger aus. Holzbriketts haben eine hohe Energiedichte mit einem Heizwert von mindestens 4,8 kWh/kg und erzeugen, wie auch Pellets, wenig Asche im Ofen. Besonders empfehlenswert sind Briketts aus Hartholz, da diese eine längere Brenndauer haben. Holzbriketts sind gut zu lagern und vielerorts verfügbar, sodass die Anschaffung leichter fällt als bei klassischen Kaminholzscheiten. Nachteil ist, dass die Qualität von Holzbriketts stark variieren kann, billige Holzbriketts sind mitunter aus Sägemehl gepresst und weisen entsprechend dann schlechtere Heizwerte als normale Holzscheite aus. Ein weiterer Nachteil ist, dass das gemütliche Knistern und züngelnde Flammen weitgehend entfällt, dies ist dann aber eher optischer Natur. Holzbriketts können ohne Weiteres in normalen Kaminöfen für Holz verwendet werden.
Kohle
Auch Kohle ist nach wie vor im Angebot, wenn es um Brennmaterial geht. Braunkohlebriketts und Steinkohlebriketts werden aus fossilen Brennstoffen hergestellt und können in vielen Kaminen verwendet werden (immer prüfen, welche Brennstoffe für deinem Kamin geeignet sind). Kohle ist ein zwar ein guter Energieträger, mit hohem Heizwert – ausreichende Luftzufuhr, da Kohle für die Verbrennung ausreichend Sauerstoff benötigt, und gute Bedingungen vorausgesetzt – belastet aber die Umwelt stark durch den Ausstoß von Kohlendioxid, Wasserdampf und andere Gase wie Schwefeldioxid. Braunkohlebriketts sind etwas günstiger als Steinkohlebriketts, erzeugen aber weniger Hitze und enthalten mehr Wasser. Die kühlere Hitze macht Braunkohlebriketts aber zu einer idealen Lösung für die kühleren Tage zwischendurch.
Von der Umweltfreundlichkeit her ist Kohle sicherlich nicht der ideale Energieträger.