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Dauercamping oder Wohnen auf dem Campingplatz? Teure Folgen möglich, achte darauf

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Dauercamping oder gar Wohnen auf dem Campingplatz ist zwar sicher nicht für jeden etwas, aber für manche schon. Es klingt ja auch verlockend: das naturnahe Wohnen (oder häufiges Wohnen bei Dauercamping) in einer netten Gemeinschaft bei (vermeintlich) niedrigen Kosten. Aber es gibt etwas, was Du beachten solltest, lasse dich bitte nicht von einer idyllischen Vorstellung alleine verleiten.

Dauercamping bzw. gar Wohnen auf dem Campingplatz – der vergessene Punkt, der befristete Mietvertrag

Es gibt viele Artikel im Internet zum Thema Dauercamping bzw. gar Wohnen auf dem Campingplatz und hier geht es oft um die Frage, ob das Wohnen auf dem Campingplatz rechtlich überhaupt erlaubt ist. Dies ist grob gesagt abhängig davon, welche Regeln es vor Ort gibt und etwas, was Dir normalerweise die Campingplatz-Leitung und die Gemeinde vor Ort sagen kann. Aber darum geht es jetzt gar nicht in unserem Artikel, auch nicht um die Frage, ob das mit der tollen Gemeinschaft nun so ist oder nicht, denn Letzteres wird immer abhängig davon sein, wie die Menschen vor Ort sind. Es gibt immer nette und weniger nette Menschen, ganz egal wie und wo man lebt und lässt sich vorab kaum beantworten.

Eigentum auf dem Eigentum von jemand anders kaufen oder errichten – das kann schief gehen

Ein sehr wesentlicher Punkt, der selten angesprochen wird, ist aber ein ganz anderer und sogar ein sehr entscheidender, denn dieser kann dir hohe Kosten und Ärger verursachen. Ob du dir nun ein Mobilheim kaufst und dieses auf einem Campingplatz abstellen möchtest, ob du dir selbst ein kleines Camping-Häuschen, gerne jetzt verkaufswirksam auch als Tiny House bezeichnet, bauen möchtest oder du ein bereits bestehendes Gebäude kaufen möchtest, all diese Wege haben eins gemeinsam: auf einem Campingplatz errichtest oder kaufst du dein Eigentum, um dieses auf dem Eigentum von jemand anders abzustellen. Ein Rezept für ein möglicherweise teures Desaster, denn oftmals bekommst Du einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr, der sich automatisch verlängert, wenn er nicht von einer beiden Seiten zu einer bestimmten Frist, meist drei Monate vor Ablauf des laufenden Mietjahres, gekündigt wird. Und hier liegt das Problem.

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© makasana photo – stock.adobe.com

Campingplatz – Mietvertrag gut durchlesen

Lese dir also vor einer möglichen Investition auf einem Campingplatz deinen Mietvertrag gut durch und wenn es ein üblicher Jahresvertrag ist, dann überlege gut. In diesem Fall kann Dir Dein Camping-Platz-Betreiber jederzeit kündigen und dies ohne Begründung und das kann Folgen haben.

Im Falle einer Kündigung musst du oft deine Parzelle räumen. Hast du dann ein komplexeres Gebäude gekauft oder selbst gebaut, so muss dieses eventuell abgebaut werden. Entweder teuer durch eine Firma oder durch eigene Arbeit, was je nach Komplexität des Gebäudes aufwendig werden kann. Teuer dazu, denn meist fallen auch Entsorgungskosten an. Je nach Umfang des Gebäudes können hier auch schon mal 10.000 Euro oder aufwärts anfallen, besonders, wenn eine Firma den Abbau komplett übernimmt.

Ein Mobilheim ist zwar theoretisch beweglich, aber der Transport ist sehr teuer, auch dann fallen unter Umständen meist sehr hohe Kosten an.

Kurzum: Der Kauf oder Bau von eigenem Eigentum auf dem Eigentum eines anderen kann teure Folgen haben. Grundsätzlich kann man vor so einem Schritt nur warnen.

Es gibt viele nette Campingplatz-Betreiber, aber was wenn?

Natürlich gib es sicher viele nette Campingplatz-Betreiber, die nicht ohne Weiteres Dir kündigen, aber auch dann können sich Regeln ändern oder auch der Eigentümer. In fünf Jahren können die wunderbaren Dinge von damals schon anders aussehen.

Prinzipiell kann Dir ein Campingplatz-Betreiber nicht verweigern dein Eigentum zu verkaufen, aber er kann es verweigern den Käufer als Nachmieter zu akzeptieren. Dein Käufer müsste also Transport oder Abbau übernehmen, was bei einem transportierbaren Mobilheim schon möglich wäre, bei einem festen Gebäude sinken die Chancen rapide.

Du musst dir auch im Klaren darüber sein, dass Dein Campingplatz-Betreiber dir jederzeit ordentlich ohne Begründung kündigen kann. Damit bist du ein Stück weit diesem ausgeliefert, denn, wenn Forderungen gestellt werden, die du für nicht akzeptabel hältst und deine Meinung äußerst, dann könnte dir dein Campingplatz – Betreiber einfach mal kündigen, ordentlich und ohne Begründung. Natürlich oder hoffentlich werden die meisten Platzbetreiber so nicht handeln, aber das Risiko besteht eben.

Halt es auch als Dauercamper einfach, um spätere Probleme zu vermeiden

Wenn du unbedingt Dauercamping betreiben möchtest, dann halt es einfach. Also idealerweise ein Wohnwagen mit Vorzelt. Es gibt auch Campingplätze, die nichts anderes erlauben. Was auf den ersten Blick vielleicht kleinlich aussieht, ist in Wirklichkeit der einzig sinnvolle Weg, denn so vermeidet dieser Camping-Platz sowohl dir als auch sich selbst von vornherein Probleme.

Viele Artikel rund um das Wohnen auf dem Campingplatz drehen sich oft um die vermeintliche Idylle, die tolle Gemeinschaft und auch auf die Frage, ob es rein rechtlich überhaupt möglich ist auf einem Camping-Platz zu wohnen. Die Frage nach dem Mietvertrag und Eigentumsrechten und den möglichen Folgen davon wird aber oft vernachlässigt oder vergessen. Aber genau dies solltest du unbedingt wissen, denn so manche Idylle hat genau deswegen nicht so schön geendet. Ein bisschen Internetrecherche zeigt dir einige Beispiele, über so manch andere wird nicht gesprochen, da es eher im Stillen passiert.

Besser: halte es beherrschbar auf dem Campingplatz

Also überlege es Dir gut, schaue dir deinen Campingplatz – Mietvertrag genau an bevor du etwas kaufst und lass es lieber im Zweifel oder bleibe zumindest in einem Rahmen, denn du im Fall der Fälle sowohl von der Arbeit als auch den Kosten gut beherrschen kannst. Und vor der Unterschrift: konzentriere dich auf die reinen Fakten, nicht auf nette Worte.

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