Am Anfang war es vor allem das Recycling von Papier, Glas, dann der berühmte gelbe Sack. Längst ist Recycling Papier und Co aber nur ein Bruchteil davon, was es heute alles im Bereich von Recycling Produkten so gibt, Klopapier, Verpackung und Schreibwaren, Kunststoffflaschen, welche in Textilien verwandelt werden und vieles mehr. Der Trend zum bewussteren Umgang mit Ressourcen und der Umwelt, salopp gesagt der Ökotrend, ist aber mehr als nur Recycling. Ein Überblick.
Öko Lebensmittel
Bekannt und gekennzeichnet als „Bio“ gibt es mittlerweile viele Lebensmittel, die als Öko verkauft werden sind. Kontrollierter Anbau, angemessene Tierhaltung und strikte Regeln für Pestizidkontrollen zeichnen Bio-Lebensmittel aus. Es ist dabei nicht sicher nachgewissen, dass Biolebensmittel deswegen etwa mehr an Vitaminen oder Mineralien als Nicht-Bio Lebensmittel enthalten, aber sie enthalten normalerweise weniger schädliche Stoffe wie zum Beispiel Pestizide. Also nicht unbedingt mehr Gesundheit drin, aber weniger Ungesundheit, wenn man so will. Trotzdem muss man bei Bio Produkten natürlich genauso gut hinschauen, wie dies bei allen anderen Produkten auch der Fall ist.
Was ich persönlich gerne sehen würde, wäre aber, dass man Lebensmittel, wie die nicht perfekte, weil gebogene Gurke, wieder im Suppermarkt entdecken könnte, auch müssen nicht alle Apfel 100% perfekt aussehen. Also Produkte, die so aussehen, wie die Natur diese eben geschaffen hat, die nach Meinung der Anbieter scheinbar nichts im Supermarkt zu suchen haben. Wenn nicht alles so perfekt sein müsste, könnten vielleicht auch die Preise von Gemüse oder Obst niedriger sein, da nicht so strikt aussortiert werden müsste.
Öko Mode
Nicht nur bei den Lebensmittel, auch im Modebereich hält der Trend zum Ökologischen, auch zur Nachhaltigkeit sowie zum Fair Trade Einzug. Öko Textilien werden gerne aus Baumwolle, Schurwolle, Seide oder Hanf hergestellt. Natürliche Stoffe, welche auch in normaler „Mode“ Anwendung finden. Wichtig bei Öko Mode ist dann auch wie bei den Lebensmitteln der kontrollierte Anbau und die ökologische Tierhaltung. Wirkliche Öko Mode umfasst aber auch den Mensch, gerne auch unter dem Begriff Fair Trade zusammengefasst. Menschenwürdige Bezahlung und Arbeitsbedingungen gehört hierunter, da viele der Rohstoffe ja aus meist ärmeren Regionen dieser Welt kommen.
Öko in den Wohnräumen
Wer kennt nicht den Teppich oder Wintergartenmöbel aus Bambus? Gerade die Bambuspflanze wird immer häufiger eingesetzt, um alte, aber auch neue und innovative Ideen im Wohnbereich zu entwickeln. Auch Textilien, in Form von Badetüchern und Bettwäsche lassen sich jetzt aus Bambus entdecken. Was macht den Bambus so „freundlich“? Nun, zum einen wächst Bambus äußerst freudig, ist also ein prima nachwachsender natürlicher Rohstoff, zum anderen lässt er sich aber auch gut verarbeiten und besitzt wunderbare Materialeigenschaften, die Hersteller von entsprechenden Möbeln und Textilien, schätzen. Ein riesiger Plusfaktor ist zudem seine Fähigkeit Kohlendioxid in großen Mengen zu binden und Sauerstoff freizugeben. Der perfekte Rohstoff aktuell, wenn man so will.
Aber auch bei Möbeln aus „klassischen“ Massivholz geht der Trend zum Ökologischen. Natürliche Materialien aus gepflegtem, nachwachsenden Bestand. Dabei geht der aktuelle Trend auch dahin, die natürlichen Eigenschaften und Optik in die Möbel einfließen zu lassen und diese auch widerzuspiegeln. Natürlichkeit im eigenen Lebensbereich: natürliches Material und optisch ansprechende Möbel sind kein Widerspruch, sondern harmonieren. Sehr im Kommen hier auch der Trend zu Eiche und Mooreiche, aber auch Nussbaum oder Kirschbaum sind stark gefragt.
Viele Tipps, Trends und Möbel aus dem Bereich gesunder Schlaf und gesundes Wohnen findet man übrigens auch auf den Seiten von Allnatura, sehr empfehlenswert dabei auch der Bereich Ratgeber.
Nicht alles Natürlich:
Aufpassen muss man bei der Wahl seiner Produkte immer, denn nicht alles, was natürlich erscheint, ist auch natürlich. Ein schönes Beispiel ist Latex, hier vermutet man ja, dass Rohstoffe für Produkte aus Latex aus der natürlichen Quelle „Kautschukbaum“ gewonnen werden. Ist aber nicht immer so, oftmals handelt es sich in Wirklichkeit um synthetisch erzeugte Stoffe, wobei die chemischen Prozesse hierbei nicht immer unbedenklich sind und bei manchen Menschen Allergien auslösen können. Hier sollte man darauf achten nur Produkte mit Naturlatex aus 100% organischen Substanzen zu kaufen. Naturlatex ist frei von Weichmachern oder Lösungsmitteln und wird aus 100% nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Wer zum Beispiel Matratzen aus Latex kaufen möchte, der sollte auf das QUL („Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V.“) Siegel achten, das nur an Matratzen mit einem Naturlatexanteil von 100% vergeben wird.
Der Trend zu ökologischen Produkten, mit möglichst wenig oder gar keinen Schadstoffen, so weit dies möglich ist und mit Blick darauf Ressourcen zu schonen, ist unverkennbar. Immer mehr Menschen achten auch auf Fair Trade, denn wer möchte schon, dass andere Menschen für den eigenen Genuss leiden müssen.
Aber auch ein gesunder Egoismus ist an dieser Stelle nichts schlimmes, denn viele Menschen leiden heutzutage unter Allergien. Und auch wenn dies oft alles schwer nachzuweisen ist und Zusammenhänge schwer zu belegen sind, so gelten doch ökologisch herstellte Güter, ob Lebensmittel oder Möbel, als gesünder, da schadstoffärmer. Zu viel Chemie steht dann doch im Verdacht Mitschuld an manchen Problemen, darunter eben zunehmende Allergien, zu sein. Es ist also in unserem Eigeninteresse acht darauf zu geben, was wir kaufen, wo wir kaufen und von wem.
Wenn Ökologisch und Bio ein beliebter Trend ist, dann wird es schnell vorkommen, dass auch Anbieter dies missbrauchen werden. Daher gilt auch beim ökologischen Kauf immer: Erst informieren, dann kaufen!
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