Einen Elektroherd bekommt man heute in den verschiedensten Bauformen, als modernen Herd mit Ceranfeld oder mit klassischen Kochmulden, mit Induktionskochfeld oder ohne, beim Backofen gibt es verschiedene Heizarten und dies mit oder ohne Umluft.
Bei der Baumform kann man vor allem zwischen dem Standherd wählen, bei dem Kochplatten und Backofen vereint sind oder man wählt einen Einbauherd, bei dem beide Teile getrennt sind und auch eine jeweils eigene Stromversorgung haben. Beide Optionen haben ihre individuellen Vorteile und Nachteile. Der Standherd ist flexibler, während der Einbauherd sich optisch besser in eine Küche einfügt. Dazu hat er den Vorteil, dass wenn ein Teil kaputt geht, etwa der Backofen, man auch nur diesen ersetzen muss, sofern sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Die Wahl zwischen beiden wird sicherlich auch von der individuellen Lebens- und Wohnsituation abhängen. Für eine Vergleichstabelle, die dir die Auswahl eines neuen Einbauherdes erleichtert, siehe hier.
Wie sieht es nun mit dem Energieverbrauch beim modernen Einbauherd aus und lohnt es immer den „alten“ Ofen zu ersetzen, obwohl noch funktionsfähig? Gibt es andere Gründe, die einen Neukauf lohnenswert machen? Schauen wir es uns an:
Das EU-Energielabel für Backöfen:
Seit 2002 gibt es das EU-Energielabel, welches aber nur für den Backofen gilt, nicht für das Kochfeld. Dieses Label gibt Auskunft über die Energieeffizienz und deckt eine Skala von A bis G ab. Ebenso gibt es Auskunft über den Energieverbrauch bei Nutzung verschiedener Beheizungsarten sowie der Größe der Backröhre, mitunter auch über die Geräuschemission. In der Regel haben fast alle modernen Elektrobacköfen ein Energielabel von A. Ein größerer Backofen wird bei gleichem Label natürlich immer mehr Strom verbrauchen, daher:
Tipp 1:
Wähle die passende Größe beim Backofen. Ein Single-Haushalt kommt gut mit einem Herd von z.B. 50 cm Breite aus und auch Pärchen kommen oft, je nach Nutzung, mit einem kleineren Backofen Volumen aus.
Vorteilhaft ist ein Backofen mit Umluft, da hier die Energie effizienter ausgenutzt wird. Ein wesentlicher Aspekt, auf dem man beim Kauf eines Backofens achten sollte, ist die Isolierung der Backofentüren, denn umso besser isoliert, umso weniger Energie geht verloren.
Tipp 2:
Wähle einen Backofen mit Dreifach-Verglasung bei den Türen.
Neben dem Backofen spielen natürlich auch die Kochzonen eine erhebliche Rolle beim Kauf, ob nun separat in Kombination zu einem Einbauherd oder integriert beim Standgerät.
Im Wesentlichen gibt es diese Kochzonen mit:
- klassische Kochmulden wie schon zu Omas Zeiten
- als modernes Ceranfeld
- mit Induktionskochfelder
Die gusseiserne Kochplatte im klassischen Stil verbraucht dabei etwa 20% mehr Energie, da hier zunächst die vergleichsweise schwere Kochplatte erhitzt werden muss. Es dauert länger, bis die Kochplatte heiß wird, allerdings auch länger, bis sie erkaltet. Wer diese Trägheit richtig ausnutzt und die Energiezufuhr im richtigen Moment drosselt, der kann an dieser Stelle diesen Mehrverbrauch wieder reduzieren. Wer clever die Nachwärme nutzt, kann also sparen.
Beim Ceranfeld, welches zudem optisch ansprechender aussieht, muss weniger Fläche erhitzt werden, womit dieses sparsamer ist. Aber auch hier beeinflusst das Nutzungsverhalten den Energieverbrauch. Ein Topf sollte immer auf eine Kochzone passender Größe platziert werden, damit keine Energie unnötig verloren wird. Ideal sind Kochzonen mit variablen Ringen, sodass du die maximale Flexibilität beim Kochen hast und Topf und Heizfläche optimal zueinanderpassen, womit du Energie sparen kannst.
Induktionskochplatten am effizientesten
Am effizientesten sind Induktionskochplatten, die bis zu 40% gegenüber der klassischen Kochplatte einsparen können. Bei diesen wird die Wärme direkt im Topfboden erzeugt, wobei das Kochfeld praktisch kalt bleibt. Beim Induktionskochfeld profitierst du auch davon, dass die Wärme sehr gut reguliert werden kann, ein Induktionskochfeld bietet also Vorteile wie ein Gasherd. Allerdings benötigst du dafür spezielle Kochtöpfe und Pfannen, welche in der Regel teurer sind.
Ein moderner Herd, verglichen mit einem etwa 10 Jahre alten Herd, spart ca. 20 Euro an Energiekosten pro Jahr ein, sodass sich nicht immer aus diesen Gründen ein Neukauf lohnt. Lohnenswert können aber sehr wohl Ausstattungsmerkmale sein, wie
- ein komfortables Induktionskochfeld
- Umluft, was das Koch- und Backerlebnis und manchmal auch das fertige Essen oder Kuchen deutlich verbessern kann
- Grillfunktion
- Integrierter Bratenthermometer
- Elektronische Verriegelung der Ofentür, besonders bei Kindern im Haus
- Integrierte Mikrowelle
- Komfortable Touchsteuerung beim Kochfeld
Bedenkt man, wie viel Zeit viele von uns mit dem Herd zubringen, findet man hier durchaus gute Gründe zum Neukauf, wenn man auch sicherlich nicht immer jede Funktion benötigt.
Noch ein Tipp zum Schluß: Achte auch auf Angaben, aus denen man erschließen kann, wie hoch der Pflegeaufwand, besonders des Backofens, ist.
Eine Energieersparnis beim Neukauf ist in der Regel gegeben, wesentlich größer ist aber meist der Komfortgewinn moderner Herde und letztlich geht es ja beim neuen Elektroherd vor allem auch um das gute Koch- und Backergebnis.