Unsere Ernährung beeinflusst weit mehr als nur unseren Blutzuckerspiegel oder unser Gewicht. Was wir essen trägt wesentlich zu unserem allgemeinen Wohlbefinden bei, gesunde Nahrung stärkt unser Immunsystem und kann langfristig vor chronischen Erkrankungen schützen. Für Frauen, die in verschiedenen Lebensphasen – sei es in der Menstruation, Schwangerschaft oder Menopause – besondere Bedürfnisse haben, ist eine ausgewogene Ernährung ganz besonders essenziell. Dabei geht es um den richtigen Mix aus Makro- und Mikronährstoffen, um unseren Körper und auch unsere Seele optimal zu unterstützen.
Essenzielle Nährstoffe und deine gesundheitlichen Vorteile
Eisen, Calcium & Omega‑3-Fettsäuren

© ohmphongsakon – stock.adobe.com
Eisen ist wichtig für die Bildung von Hämoglobin, welches den Sauerstoff in deinem Blut transportiert. Frauen verlieren regelmäßig Blut durch die Menstruation, weswegen eisenreiche Lebensmittel wie rotes Fleisch, Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse unverzichtbar sind.
Calcium stärkt die Knochen – ein kritischer Aspekt, besonders in den Wechseljahren. Milchprodukte, Tofu und Brokkoli zählen zu den besten Quellen.
Omega‑3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, unterstützen Herz und Gehirn und können gerade in der Menopause zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Fetter Fisch, Leinsamen und Walnüsse sind hier exzellente Lieferanten.
Ernährst du dich vegetarisch oder vegan so liefert Seitan eine ordentliche Menge Eisen, auch Linsen und Bohnen sind gute Eisenlieferanten. Allerdings liefern diese Lebensmittel eher wenig Calcium und kaum Omega‑3-Fettsäuren, bei Omega-3-Fettsäuren gelten Leinsamen, Chiasamen oder Walnüsse als gute Quelle.
Weitere wichtige Nährstoffe
Neben diesen Grundbausteinen gibt es weitere essenzielle Mikronährstoffe, die deine Gesundheit nachhaltig fördern:
Vitamin C und E: Die beiden Vitamine wirken als starke Antioxidantien, schützen deine Zellen vor freien Radikalen und unterstützen die Kollagenproduktion. Obst, Beeren, Nüsse und pflanzliche Öle sind beispielsweise hervorragende Quellen.
Vitamin K: Dieses Vitamin ist unerlässlich für die Blutgerinnung und für eine gute Knochengesundheit – grüne Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl liefern reichlich Vitamin K. Spinat hat allerdings auch einen hohen Oxalatgehalt, was die die Aufnahme von Mineralstoffen wie Calcium und Eisen hemmen kann, ebenso kann Oxalsäure das Risiko von Nierensteinen erhöhen. Daher sollten Lebensmittel, die wie Spinat einen hohen Oxalatgehalt aufweisen nur in Maßen aufgenommen werden.
B-Vitamine (B1, B2, B3, B6, B12): B-Vitamine sind essenziell für den Energiestoffwechsel, die Gehirnfunktion und das Nervensystem. Vollkornprodukte, Fleisch, Eier und Hülsenfrüchte sind gute Lieferanten, wobei besonders Vitamin B12 bei einer rein pflanzlichen Ernährung oft ergänzt werden muss.
Zink und Selenium: Beide Spurenelemente spielen eine zentrale Rolle im Immunsystem, bei der Wundheilung und im Zellschutz. Fleisch, Meeresfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte sind hier wertvoll.
Kalium: Es hilft, den Blutdruck zu regulieren und unterstützt die Muskelfunktion. Bananen, Kartoffeln und Avocados liefern diesen wichtigen Mineralstoff.
Iod: Essenziell für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, die deinen Stoffwechsel steuern. Fisch, Meeresfrüchte und jodiertes Salz sind hier die richtigen Partner.
Prävention und Gesundheit
Eine Ernährung, die reich an diesen Nährstoffen ist, kann helfen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen: Durch die Kombination aus Omega‑3-Fettsäuren, Kalium und Antioxidantien wird der Blutdruck reguliert, die Blutfettwerte verbessert und Entzündungen reduziert.
Deine Knochen zu stärken: Neben Calcium sind auch Vitamin D, K und Magnesium hier entscheidend, um Osteoporose zu verhindern, was besonders wichtig in den Wechseljahren und mit zunehmendem Alter ist.
Den Stoffwechsel zu stabilisieren: Ballaststoffe, B-Vitamine und gesunde Fette sorgen für einen konstanten Blutzuckerspiegel und können das Risiko von Typ-2-Diabetes senken.
Die mentale Gesundheit zu fördern: Nährstoffe wie Omega‑3, B-Vitamine und Magnesium unterstützen die Produktion von Neurotransmittern, was sich positiv auf Stimmung und Stressresistenz auswirkt.
Emotionale Aspekte des Essens verstehen und bewusst genießen
Essen ist aber weitaus mehr als nur der Treibstoff unseres Lebens. Essen hat auch eine emotionale Bedeutung. Besonders in stressigen Phasen greifen daher viele gerne zu Süßem oder energiedichten Snacks, um sich kurzfristig besser zu fühlen. Dies ist natürlich hier und da in Ordnung, in Übermaß kann es natürlich schnell zu Übergewicht und entsprechend noch mehr negativen Gefühlen führen. Vorbeugen kann man hier durch bewusstes Essen.
Achtsamkeit beim Essen: Nimm dir beim Essen mehr Zeit, um jeden Bissen wirklich zu genießen. Konzentriere dich dabei auf den Geschmack, die Textur und das Aroma, um eine Überreaktion auf emotionale Auslöser zu vermeiden.
Alternative Stressbewältigung: Statt impulsiv zum Kühlschrank zu laufen, probiere Entspannungsübungen, einen kurzen Spaziergang oder Atemtechniken. Viele Krankenkassen bieten auch kostenlose Online-Kurse zum Thema Stress an, einfach mal bei deiner Krankenkasse nachschaue.
Bewusst genießen: Lerne zu erkennen, wann du wirklich hungrig bist und wann es mehr um Trost oder Ablenkung geht. So kannst du deine Mahlzeiten bewusster erleben und die Verbindung zwischen Körper und Seele stärken.
Essen vorbereiten für einen stressfreien Alltag
Mit der rechtzeitigen überlegten Vorbereitung gesunder Mahlzeiten bist du auch in hektischen Zeiten vorbereitet und deine Ernährung bleibt ausgewogen und nährstoffreich:
Frühstücks-Optionen
Overnight Oats: Haferflocken mit Milch oder pflanzlicher Alternative, angereichert mit Nüssen, Samen und frischen Beeren – über Nacht im Kühlschrank einweichen für ein sättigendes Frühstück.
Smoothie-Bowls: Mixe Spinat, Banane, Beeren und Proteinpulver, garniere mit Chiasamen und Mandeln für einen energiegeladenen Start in den Tag.
Lunch und Snacks
Salatgläser: Schichte bunte Gemüsesorten, Proteinquellen wie Hähnchen oder Tofu und Vollkornprodukte wie Quinoa in einem Einmachglas – ideal für unterwegs.
Gemüsesticks mit Hummus: Karotten, Gurken und Paprika mit selbstgemachtem Hummus sind perfekte, schnelle Snacks.
Energie-Bällchen: Mixe Datteln, Nüsse und Kakaopulver, forme kleine Kugeln und bewahre sie im Kühlschrank auf – ideal, um den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen.
Abendessen leicht gemacht
Batch Cooking: Koche größere Mengen an Suppen, Eintöpfen oder Currys, die du in Portionen einfrieren kannst – so hast du immer ein nahrhaftes Essen parat.
Vielseitige Pasta-Gerichte: Verwende Vollkornpasta, kombiniere sie mit reichlich Gemüse und einer proteinreichen Sauce aus Linsen oder Bohnen für ein sättigendes Abendessen.
Ernährung für Körper & Seele zusammengefasst
Eine ganzheitliche Ernährung, die den Körper mit allen essenziellen Nährstoffen versorgt, wirkt weit über die reine Kalorienzufuhr hinaus. Sie stärkt das Immunsystem, beugt chronischen Erkrankungen vor und fördert sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit.
Für Frauen – die oft mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind – ist es daher wichtig, nicht nur auf Eisen, Calcium, Omega‑3-Fettsäuren, Vitamin D, Folsäure und Magnesium zu achten, sondern auch auf Vitamin C, E, K, B-Vitamine, Zink, Selenium, Kalium und Iod. Durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche und achtsame Ernährung sowie praktische Meal-Prep-Ideen kannst du nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Seele nachhaltig nähren.
Probiere doch mal, einige dieser Tipps in deinen Alltag zu integrieren oder/und nutze diese als Startpunkt für weitere Recherchen und Vorschläge. Du wirst schnell spüren, wie sich dein körperliches Wohlbefinden und deine mentale Balance verbessern. Bleib gesund und genieße jede Mahlzeit bewusst!
Lese auch: Die Kunst des gesunden Lebens – Dein persönlicher Weg zu mehr Wohlbefinden