In unserer Serie über Gewürze nehmen wir uns heute dem Muskat an. Muskatnuss ist dabei der umgangssprachliche Ausdruck für den Samen des Muskatbaums. Dieser wird meist im tropischen Asien, Südamerika und in Afrika kultiviert, stammt aber ursprünglich von den Banda-Inseln und den nördlichen Molukken (auch als Gewürzinseln bekannt). In Grenada ist Muskat heute das Hauptexportprodukt, weshalb es auch die Landesflagge schmücken darf.
Die Muskatnuss ist eigentlich keine Nuss, sondern vielmehr der Keimling einer Frucht, der einsamigen Beere des Muskatbaums. Die Muskatnuss hat einen warmen, leicht feurigen, aromatischen Geschmack.
Zum Einsatz kommt die Muskatnuss meist gemahlen, da dies einen schnellen Aromaverlust nach sich zieht, sollte man dies immer erst kurz vor Gebrauch machen. Die Muskatnuss enthält ca. 10% ätherische Öle und wird nicht nur zum Gewürzen verwenden, sondern auch als Droge. Verantwortlich dafür ist das Myristicin, allerdings führt dies bei vielen Menschen nicht etwa zu rauschähnlichen Zuständen, sondern zu erheblichen Gesundheitsschäden und Vergiftungen. Daher sollte Muskat nur in kleinen Mengen als Gewürz verwendet werden.
Bekannt ist Muskat in Euro ca. seit dem 11. Jahrhundert durch arabische Händler, seine erste Verwendung fand es zunächst im Bier. Eine größere Verbreitung fand es aber erst ab dem 16. Jahrhundert durch portugiesische und holländische Seefahrer mit der Kolonialisierung der Gewürzinseln. Leider ist diese Epoche auch mit einer brutalen Kolonialpolitik, insbesondere durch Holland verbunden, was zur fast vollständigen Ausrottung der Ureinwohner führte.
Die Muskatnuss ist vielfältig zum Würzen von Speisen verwendbar, frisch gemahlen zum Beispiel in Suppen, Soßen, Fleischspeisen, zum Verfeinern von Gemüse wie Blumenkohl, Karotten, Kohlrabi, Porree oder Lauch, Spinat, Rosenkohl, Wirsing aber auch für Gebäck. Zudem findet es Verwendung in Gewürzmischungen. Der feurige Geschmack ist besonders hilfreich bei an sich faden Gerichten, um diesen etwas Pepp zu verleihen. Auch wird es gerne in Glühwein, Rotwein und anderen Getränken verwendet.
In der traditionellen Medizin wird Muskatnuss und Muskatnussöl zur Behandlung von Krankheiten und Problemen des Verdauungssystems (Magenverstimmung, Gastritis) sowie bei Rheuma angewandt sowie in Form einer Salbe aus Muskatnuss-pulver und Wasser bei Hautleiden wie Ekzemen oder Flechten.
Ätherisches Muskatnussöl wird auch als Aromastoff in Zahnpasten verwendet, sowie als Geschmacksverbesser für Medikamente. In der Kosmetik wird es wegen seines herben Duftes gerne in Männerparfüms verwendet.
Muskat ist ein durchaus gesundes Gewürz, welches ideal zum Aufpeppen vieler Gerichte ist. Wegen seiner Inhaltsstoffe sollte es jedoch nur in kleinen Mengen verwendet werden und dann kann man es auch genießen!