Ein Kind zu haben ist für die meisten Paare das größte Glück, macht es die Familie doch erst richtig komplett. Ist das Kind aber erst mal geboren, beginnen, neben all dem Glück, auch die Sorgen. Im Vordergrund steht hierbei sicher immer die Frage der Gesundheit, ob das eigene Kind auch gesund bleibt und sich auch angemessen körperlich und geistig entwickelt. Ab wann sollte ein Kind anfangen zu krabbeln, zu laufen, oder wie sieht es mit der Entwicklung der Sprache aus? Welche Entwicklung ist normal und welche gibt vielleicht Anlass zur Sorge. Meist regelt sich dies aber von alleine, mache Kinder sind halt etwas schneller, manche langsamer.
Eine vielleicht größere Herausforderung dürfte die Kindererziehung sein. Was als richtig und was als falsch angesehen wird, ist zwar auch abhängig von der jeweiligen Weltsicht der einzelnen Pädagogen und auch vom Trend der Zeit, einige „Regeln“ dürften, ja sollten, aber universell gültig sein. Wenn auch die Wege dorthin heute anders formuliert werden und auch unter den Begriffen, glücklicherweise muss man in vielen Fällen sagen, etwas anderes verstanden wird.
Ziele der Kindererziehung
Ermutigung: Kinder sollten immer ermutigt und gelobt werden für ihren Einsatz, dies sollte aber nicht abhängig vom Erfolg sein. Dies ermutigt Kinder auch dann Initiative zu entwickeln, wenn es keine Erfolgsgarantie gibt. Die Ermutigung steigert das Selbstbewusstsein, mit der es später eigenständig im unsicheren Fahrwasser des Lebens dieses meistern kann.
Offenheit: Mitunter werden Kinder mit etwas zu viel Samthandschuhen angepackt, um dann umso abrupter in späteren Jahren ins kalte Wasser geworfen zu werden. Warum sollte ein Kind nicht lernen, dass die Welt nicht nur gut ist und aus Zuckerwatte besteht? Schließlich muss zum einen dem Kind eine gewisse Vorsicht vor der Welt beigebracht werden und letztlich dient unsere Kindererziehung der Vorbereitung zum Leben. Auch schwierige Themen wie Krankheit, Tod, böse Dinge, welche Menschen tun, sollten nicht ignoriert werden, sondern eben mit dem nötigen Feingefühl mit Kindern besprochen werden.
Ehrlichkeit: nun, ganz ehrlich, Kinder schauen sich ihre Welt an. Darum ist hier, wie auch bei allen anderen Themen, das eigene Ich, das Miteinander mit dem Partner, aber auch zum Kind, das beste Vorbild. Kinder sollten aber auch den Unterschied zwischen Ehrlichkeit und Vertraulichkeit lernen. Vertrauen muss man sich erwerben und auch Kinder sollten diese Sichtweise sich aneignen.
Natürlichkeit: Kinder sollten von Anfang einen vernünftigen Umgang mit Ressourcen, Nahrung und auch dem eigenen Körper lernen, um später bewusst und gesund durch das Leben zu kommen. Auch eine gesunde Ernährung sollte gelernt werden. Wenn ein Kind Gemüse nicht mag, so sollte man mit dem Kind darüber sprechen, wie man das Gemüse vielleicht leckerer zubereiten könnte, oder ob nicht vielleicht eine andere Gemüsesorte infrage kommt. Genauso gilt dies für Ernährung allgemein. Kinder sollten aber nicht zur gesunden Ernährung gezwungen werden, sondern gemeinsam ein Weg gefunden, damit das Kind von alleine Freude daran hat. Dies sollte jedoch nicht für das Kind bedeuten, dass es einen Weg um gesundes Gemüse herum gibt, denn diese wäre für das Kind, über das Thema Gemüse hinaus, die falsche Botschaft.
Respekt: Respekt voreinander ist sicherlich einer der wichtigsten Eigenschaften im Miteinander der Menschen. Respekt aber im Sinne eines vernünftigen Miteinanders, nicht einer Unterordnung, wie dies vielleicht vor 100 Jahren Kindern noch als Teil der Erziehung mitunter auch eingeprügelt wurde.
Maßhalten: in einer Zeit, in der Menschen immer mehr und vor allem das Neueste haben müssen, ist Maßhalten eine mitunter selten gewordene Tugend geworden, was vielerlei Probleme mit sich bringt, von Verschuldung bis zu Neid auf andere. Kinder sollten daher von Anfang an lernen, auch wenn man finanziell besser gestellt ist, dass nichts selbstverständlich ist. Auch Kinder sollten sich in Geduld üben und auch etwas leisten, um etwas zu bekommen. So könnte man vor Kauf etwa zunächst eine Abmachung treffen, dass das Kind zunächst 4 Wochen kleinere Hilfen im Haushalt leisten muss, sich also eine Anschaffung erarbeiten muss. Natürlich immer im Rahmen, was ein Kind im Alter X leisten kann. So lernt ein Kind von Anfang an, dass man etwas tun muss, um etwas zu bekommen. Und nicht zuletzt steigt die Wertschätzung für das so erarbeitete Objekt. Sachen sind so etwas Besonderes und nichts Selbstverständliches.
Vernünftige, liebenswerte Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein, dies wünschen wir für unsere Kinde
Grundsätzlich beinhaltet Kindererziehung also Ziele, um unsere Kinder zu vernünftigen und liebenswerten Menschen zu erziehen, die gleichzeitig selbstbewusst durchs Leben gehen. Die Erreichung dieses Ziels klappt nicht von alleine, die eigene Vorbildfunktion ist hier genauso gefragt, wie Zeit zu haben für sein Kind und sich mit ihm auszutauschen. Gebe deinem Kind von Anfang an das Gefühl, dass du es ernst nimmst und als vollwertig ansiehst, dessen Wünsche du respektierst und zuhörst.
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass dein Kind zum Boss mutieren sollte. Ein vernünftiges Maß an Richtlinie und Führung musst du natürlich schon geben, denn dein Kind soll ja schrittweise selbständig werden und nicht von Klein auf machen, was es möchte. Dazu gehört auch Konsequenz in der Erziehung, auch das notwendige Maß an Autorität, genauso wie rechtzeitiges Handeln, wenn Fehlentwicklungen auftreten.
Ebenso solltest du deinem Kind Orientierung geben, denn du bist der Erwachsene und nicht umgekehrt. Kinder müssen erst lernen sich in der Welt zurecht zu finden, daher ist es deine Aufgabe, dem Kind Orientierung zu geben.
Letztlich ist eine gute Erziehung eine gesunde Mischung aus Lob, Ermutigung, Konsequenz, auch mal einem Machtwort, Vernunft und Respekt.