Gut 17 Millionen Menschen in Deutschland sind älter als 65 Jahre alt, Tendenz steigend. Die Lebenserwartung ist dank verbessertem Gesundheitswesen, aber auch allgemein besserer Lebensumstände deutlich gestiegen. Gleichzeitig steigt aber die Anzahl der Pflegebedürftigen, waren es 2009 2,34 Millionen Menschen, die Hilfe aus der Pflegeversicherung bezogen, so waren es ein Jahr später bereits 2.5 Millionen Menschen, welche Hilfe aus der Pflegeversicherung bezogen. Dabei handelt es sich zwar nicht immer zwingend um ältere Menschen, aber diese machen doch den größten Teil aus, da die Wahrscheinlichkeit pflegebedürftig zu werden mit dem Lebensalter steigt, durch allgemeine körperliche Gebrechen, oft jedoch auch durch Demenzerkrankungen.
Pflege: Mehr als 2/3 werden von Familienangehörigen betreut
Knapp über 30% von Pflegebedürftigen werden in Heimen betreut, mehr als 2/3 aber zu Hause und dies meist von Verwandten. Nur etwas mehr als 20% erhalten Unterstützung durch ambulante Dienste. Schon aus diesen Zahlen wird erkennbar, welche Verantwortung und oft auch Last auf Familienmitgliedern lastet. Andererseits bedeutet dies für Betroffene, genauso wie auch bei der Bereitstellung einer ambulanten Versorgung, dass diese länger im eigenen, vertrauten Heim bleiben können, wo man vielleicht schon Jahrzehnte gewohnt hat.
Menschen, die Pflege brauchen, haben bekanntermaßen Anspruch auf Leistungen durch die Pflegeversicherung, je nach Pflegebedürftigkeit erfolgt eine Einstufung in die Pflegestufe I bis III, siehe https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/pflegebeduerftig-was-nun, und in Abhängigkeit davon gibt es auch unterschiedliche Leistungen. Diese wiederum können in Form von Pflegegeld erfolgen, welches der Pflegebedürftige erhält, wenn die häusliche Pflege z.B. durch Angehörige erfolgt. Gelder aus der Pflegeversicherung können aber auch als Sachleistung fließen, etwa wenn zugelassene ambulante Pflegedienste Aufgaben wie im Bereich Grundpflege oder auch hauswirtschaftliche Versorgung übernehmen. Übersteigen die Kosten die von der Pflegeversicherung bezahlten Beiträge, so sind diese von Versicherten selbst zu tragen bzw. gilt es Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen.
Neu ist übrigens seit 2013 auch, dass Pflegebedürftige der Pflegestufe 0 erstmals Anspruch auf Pflegegeld oder auch Sachleistungen haben. Dadurch kommen nun auch an Demenz erkrankte Menschen besser zu Unterstützungsleistungen. Dies wurde durch einen überarbeitete Einordnung, wann Pflegebedürftigkeit vorliegt, erreicht.
Pflegebedürftigkeit und Familienangehörige
Unabhängig von finanziellen Aspekten ist der Eintritt einer Pflegebedürftigkeit, ob aus körperlichen oder geistigen Gründen, sowohl für Betroffene als auch für Familienangehörige ein schwerer Einschnitt. Für Familienangehörige, die ihre Liebsten pflegen bedeutet dies oft ein 24-Stunden-Job, der ein eigenes Leben mitunter fast unmöglich macht und oftmals auch mit der Aufgabe eines eigenen beruflichen Weges verbunden ist.
Mit einer 24 Stunden Betreuung, wie von manchen Pflegedienstleistern angeboten, bietet sich hier eine Lösung an, die Familienangehörige entlasten kann. Angehörige, die einen solchen Service ihren Angehörigen ermöglichen können, profitieren davon, dass sie zum einen ihre Angehörigen gut betreut wissen, zum anderen trotzdem noch ihren eigenen Lebensweg in Beruf und Familie gehen können. Für viele Senioren, auch unabhängig vom Umfang der eigenen Pflegebedürftigkeit, kann es bedeuten, dass diese weiterhin im eigenen Heim wohnen bleiben können, statt in ein für viele ungeliebtes Heim gehen zu müssen.
24 Stunden Betreuung: fachliche Kompetenz und Vertrauen wichtig
Wichtig bei der Inanspruchnahme einer 24-Stunden-Betreuung ist zum einen natürlich die fachliche Kompetenz der betreuenden Person, aber auch das Vertrauensverhältnis zwischen der Betreuungskraft und der zu betreuenden Person. Ebenso wichtig ist natürlich, dass der Anbieter eines solchen Services geltende rechtliche Rahmenbedingungen beachtet und – wenn es um Pflegesachleistungen geht – dass dieser ein entsprechend zugelassener Anbieter ist.
Pflegebedürftigkeit bedeutet in vielen Fällen die Abhängigkeit von anderen, auch das Wissen, dass man eben manche Dinge nicht mehr ohne Weiteres ausführen kann. Es bedeutet aber nicht, dass das Leben keine Freude mehr bereiten kann und in vielen Fällen kann man auch glücklicherweise in den eigenen Wänden, die einem vertraut sind, wohnen bleiben.
Das Thema Pflegebedürftigkeit wird von allen, die weder direkt noch indirekt betroffen sind, gerne verdrängt. Es kann aber jeden von uns jeden Tag treffen, auch unabhängig vom Alter. Daher lohnt, ja empfiehlt es sich, sich durchaus mit diesem Thema zu beschäftigen, sodass man vorbereitet ist.