Moderne Technologie wie etwa Breitbandanschlüsse ermöglichen uns neue Anwendungs-möglichkeiten, von denen man vor 20 Jahren oder mehr nur träumen konnte. Mit dem Vorteil, dass die Lebensqualität auch in den etwas schwereren Situationen des Lebens gesteigert werden kann. Ein Beispiel dafür ist eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für Offene Kommunikationssysteme FOKUS in Berlin, wo eine Reha Box entwickelt wurde, mit der Betroffene zum Beispiel nach Unfällen Rehabilitationsmaßnahmen und Übungen zu Hause oder auch am Arbeitsplatz, wenn bereits wieder möglich, durchführen können. Diese „Reha zu Hause“ kann Reha Aufenthalte verkürzen bzw. Besuche in der Reha Klinik verringern und man kann Reha Maßnahmen auch eventuell regelmäßiger durchführen.
Dies fällt unter dem Begriff „Telerehabilitation“, die im Wesentlichen auf drei Komponenten basiert: einem Übungseditor, einer Reha-Box und einer Sensoreinheit für ein Smartphone. Im Übungseditor baut ein Therapeut auf den Patienten zugeschnittene Übungen zusammen, mit der Reha Box, einer Art Mini-PC mit Internetanschluss, Mikrofon und Kamera kann der Patient diese Übungen durchführen. Die Ausgabe kann an einem Fernseher und sicherlich auch PC Monitor erfolgen. Die Übungen des Patienten werden von der Kamera aufgezeichnet und an den Therapeuten via Internet übermittelt, sodass eine entsprechende Kontrolle stattfindet. Der Patient ist also nicht alleine, mit der Gefahr auch Übungen falsch auszuführen, sondern vielmehr kann der Therapeut, auch basierend auf dem Fortschritt des Patienten Anpassungen vornehmen.
Aber damit nicht genug: eine mobile Einheit misst zusätzlich auch Vital- und Bewegungsdaten, etwa Puls, Blutdruck gegebenenfalls auch EKG und andere Vitalwerte, sodass eine zusätzliche Überwachung stattfindet und keine Überlastung stattfindet, insbesondere natürlich wichtig für alle Patienten, die eventuell unter Herz- oder Kreislaufproblemen leiden. Über den oben genannten Übungseditor kann ein Therapeut hier auch Grenzwerte einstellen, sodass ein Alarm erfolgt, wenn Patienten sich überlasten durch Übungen. Die mobile Einheit soll dabei auch für mobile Anwendungen in Zukunft fit gemacht werden, sodass auch eine Überwachung auch unterwegs stattfinden kann.
Das neue mobile Reha-System für zu Hause ist ohne Zweifel ein sehr nützliches System, welche die Lebensqualität von Patienten erheblich steigern kann, übt es sich doch viel schöner im eigenen Heim als in einer Klinik. Das System wurde bereits ausgiebig in Vorstudien getestet, ab Februar soll dann ein ausgiebiger Feldtest erfolgen, und wenn alles gut läuft, soll das neue Reha System für zu Hause ab Mitte 2013 dann einsatzbereit sein. Für viele wird mit diesem System dann eventuell ein Reha-Aufenthalt erspart oder dieser zumindest verkürzt und zudem ergibt sich sicher auch eine Zeit- und Kostenersparnis, wenn weniger Fahrten in Reha-Kliniken stattfinden müssen. Möglich auch, dass durch das zu Hause – Gefühl der Erfolg von Reha Maßnahmen steigt.
Mehr Informationen finden Interessierte im folgenden Beitrag Reha für zu Hause (Forschung Kompakt 2.1.2013).
Bildmaterial: © Fraunhofer FOKUS