Senf kennen wir als den kleinen Samen, der im Supermarkt zu kaufen ist oder auch als vorbereitete Senf-Paste, ohne welche eine deutsche Bratwurst sich nicht gut angekleidet auf dem Tisch präsentiert, wie den berühmten Dijon-Senf aus Frankreich. Die einjährige Senf-Pflanze gehört zu der Brassica Pflanzen-Familie, derselben wie Brokkoli und Kohlarten.
Eigenschaften und Heilkräfte der Senf
Senf als Heilpflanze und Gewürz – Anwendungen von A bis Z
Buchtipp: Senf – Das geheime Heilmittel der Natur
Von oben nach unten ist die ganze Senfpflanze für uns gesund, die Blätter, die Blumen und die Samen. Senfkörner enthalten die Phytowirkstoffe Glucosinolate, auch Senfölglycoside genannt, und stellen eine gute Quelle für die Spurenelemente Selen und Magnesium dar. Verwendet seit prähistorischen Zeiten als Zutat in Rezepten für Heilmittel, bietet Senf entzündungshemmende Eigenschaften an, die eine positive Wirkung auf die Lunge und die Atemwege haben und auch bei Rheumatoid-Arthrose und der Verdauung helfen können. Wie andere Pflanzen der Brassica Familie sollen Senfkörner eine hemmende Wirkung auf Krebs – Zellen haben und gegen neu anwachsende Krebszellen schützen.
Selbst gemachte Senfpflaster
Bei Erkältung wirkt ein Senfwickel wärmend und befreit die Atemwege. Bei Muskelverspannungen hilft ein Senfpflaster oder Senfkompresse dabei, die Durchblutung anzuregen und damit den Heilprozess zu fördern. Gut geeignet für hart zu lösende chronische Entzündungen. Vorsicht sollte aber geboten sein, da manche Entzündungen eher Kühlung als Wärme benötigen.
- 3 Esslöffel schwarzer Senfkörner
- 500 ml lauwarmes Wasser
- 1 Stücke Gaze-Verband aus Leinwand- oder Baumwollbindung
Die Senfkörner fein zermahlen und mit dem Wasser vermischen. Etwas 5 bis 10 Minuten ziehen lassen.
Den Gaze-Verband in das Senf-Wasser tränken und um die gewünschte Stelle binden. Das Ganze mit einem Wolltuch oder Baumwolletuch, bzw. Badetuch, umwickeln und etwa 10 – 15 Minuten wirken lassen, oder bis ein wärmender Effekt gespürt werden kann, dabei immer wieder prüfen, dass keine starken Hautrötungen ausbrechen. Anschließend das Pflaster entfernen und gut abspülen.
Tipp: Immer mit Vorsicht verwenden, da sehr sensible Haut irritiert werden könnte. Gesicht und andere sensible Hautpartien sollten nicht mit Senfpflaster behandelt werden.
Senf genug zum Essen
Der bekannteste essbare Teil einer Senf-Pflanze sind die Samen. Abhängig von der Spezies gibt es diese in drei verschiedenen Sorten, schwarze Samen, braune Samen und gelbe (oder weise) Samen zu genießen, aber auch die Blätter und Blumen dieser leicht anzupflanzenden Pflanzen können gegessen werden. Als eine gute Quelle für Vitamin C und Betacarotin können die Blätter und auch tatsächlich die Blumen mit ihrem milden Senfgeschmack, zu einem Salat gegeben werden.
Das volle Aroma der Senfkörner wird erst nach dem Zermahlen und Vermischen mit Wasser freigesetzt. Eine einfache Senfsoße kann schnell zubereitet werden. Die Senfkörner in einen Mörser geben und fein zermahlen, dazu etwas Wasser, etwa im Verhältnis 1:1 von Senf zu Wasser, zugeben und für 10 Minuten stehen lassen. Gut zusammenmischen. Verwendet in Soßen, als Gewürz für eingelegtes Gemüse oder in einer selbst gemachten Mayonnaise.
Probiere auch: Statt Wasser kann man Essig verwenden. Auch dazu kann die Senfsoße mit Honig und Kräutern, wie Petersilie oder Dill, verfeinert werden.
Gut zu wissen: Die Eigenschaften von Senfkörnern werden als hilfreich für den Stoffwechsel angesehen. Ein halber Teelöffel pro Tag sollte den Stoffwechsel des Körpers erhöhen und damit auch beim Abnehmen helfen.
Weitere Informationen über Senf
Mit welchen Senfsorten, und wie dies gemacht werden kann, findet man in dem Heilkräuter Lexikon bei www.heilkraeuter.de