Häufig liest man über ein Vitamin B17, welches eine Art Wundermittel gegen Krebs sein soll. Ein spannendes Thema, welches es wert ist auf Pinkies.de kurz betrachtet zu werden. Vorweg: ein Urteil darüber können wir nicht abgebenen, nur einen kurzen Beitrag, um was es sich bei diesem ominösen Vitamin B17 handelt. Die wichtigste Nachricht ist, unabhängig, wie wirkungsvoll oder gar giftig die damit gemeinten Komponenten sind: ein offizielles Vitamin B17 gibt es nicht. Die Grundidee basiert auf einen Dr. Krebs, welcher in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts einen Stoff aus Aprikosenkernen isolierte, welchen er aufgrund seiner persönlichen Einschätzung dessen, als Vitamin einstufte. Dabei handelt es sich um die sogenannte Substanz Amygdalin. Gerne wird Vitamin B17 aber auch für Laetrile verwendet, welches aber offensichtlich vor allem ein Trade Name für ein synthetisches Produkt ist. Chemisch ähnlich Amygdalin, aber eben nicht identisch.
Nun, nach dem Glauben von Dr. Krebs und vielen anderen ist Krebs eine Stoffwechselkrankheit, verursacht dadurch, dass dem Körper etwas fehlt, und in diesem Falle das sogenannte Vitamin B17.
Unterschiedliche Zusammensetzungen
Das sogenannte Vitamin B17, welches durchaus auf für Produkte ähnlicher, aber doch unterschiedlicher Zusammensetzungen, stehen kann, beinhaltet im Wesentlichen Benzahldehyd und Hydronzyanid. Zyanid, also Blausäure, ist natürlich hochgiftig. „Glaubende“ wiederum argumentieren, dass dieses nur dann giftig sein, wenn bestimmte Spaltungsprozesse im Körper stattfinden, die dafür notwendigen Spaltenzyme (Beta-Glukosidase) aber normalerweise im Körper nicht vorhanden wären, außer in Krebszellen, was dann das Zyanid nur dort aktiviert würde, wodurch die Krebszellen vernichtet würden. Übrige Körperzellen dagegen würden über Schutzenzyme verfügen, sodass hier kein Schaden angerichtet werden würde.
Wissenschaftliche Kreise bezweifeln dagegen die Wirksamkeit, da es keinerlei Nachweis darüber geben würde, der dies bestätigt. Vielmehr wird die toxische Wirkung von Zyanid in Aprikosenkernen (und anderen Fruchtkernen) betont, welche in höherer Dosierung gefährlich sein können.
Ein Grundproblem
Ein Grundproblem, wenn man nun anfangen würde, bedenkenlos etwa Aprikosenkerne zu essen, wäre natürlich, dass es unmöglich für einen selbst wäre, die genaue Dosierung zu bestimmen, was natürlich fatale Folgen haben könnte. Die Food Standards Agency (UK) etwa empfiehlt möglichst nicht mehr als zwei Aprikosenkerne täglich zu essen (basierend auf folgenden BBC Artikel: news.bbc.co.uk/2/hi/health/4901132.stm).
Anhänger der Vitamin B17 Theorie argumentieren, dass die Pharmaindustrie auf Profitgier kein Interesse daran haben würde, dass ein günstiges, natürliches Produkt, hochwirksam gegen Krebs sein würde und daher Vitamin B17 an den Pranger gestellt werden würde. Der Verkauf ist je nach Land z.T. untersagt, zumindest als Krebsmittel.
Objektive Beiträge zum Thema Vitmain B17
Objektive Beiträge zum Thema Vitmain B17 im Internet zu finden, ist außerordentlich schwer. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass im Wesentlichen das Fehlen eines Bausteins alleine Krebs verursachen könnte.
Buchempfehlungen fallen bei solch einem umstrittenen Thema auch schwer, ein bekanntes Werk ist aber Eine Welt ohne Krebs. Die Geschichte des Vitamin B17 und seiner Unterdrückung. Allerdings, wie das ganze Thema mit Vorsicht zu genießen.
Quintessenz: was immer Vitamin B17 ist, ein Vitamin im eigentlichen Sinne ist es sicher nicht.